8. Erinnerungskonferenz des Netzwerkes Topographie der Erinnerung in Südniedersachsen
01.10.2016 10:00 Uhr
Ort: Goslar, Jugendherberge, Rammelsberger Str. 25, 38644 Goslar
Heimat in der Fremde – Zwangsarbeiter, Vertriebene und Flüchtlinge in Deutschland nach 1945
Angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation in Europa und in Deutschland schauen wir zurück in die unmittelbaren Nachkriegsjahre. Europa und Deutschland waren durch den Krieg zerstört. Millionen Menschen befanden sich auf der Flucht, irrten als Verschleppte heimatlos herum, warteten als Kriegsgefangene auf ihre Entlassung.
Im Mai 1945 lebten auf dem Gebiet des späteren Niedersachsen etwa 300.000 befreite Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen und Menschen, die aus den Konzentrationslagern befreit worden waren. Hinzu kamen mehr als 1,8 Mio. Flüchtlinge und Vertriebene, die einen Zuwachs der Wohnbevölkerung um beinahe 50% darstellten. Im Vergleich zur aktuellen Situation stellte jener rasante Bevölkerungszuwachs ein wirkliches Problem dar. In der Nachkriegszeit fehlte es allen an Wohnung, Nahrung, Kleidung und Heizung. Die Bevölkerung musste zusammenrücken und mit den Schutzsuchenden teilen.
An den Beispielen Goslar und Moringen zeigen wir, welche Anstrengungen Politik, Verwaltung und Bevölkerung unternahmen, Flüchtlinge und Vertriebene zu versorgen. Während die einen integriert wurden, warteten die anderen auf die Rückkehr in ihre Heimatländer oder die Emigration in ein sicheres Drittland. Dabei waren die Fremden Ressentiments und Vorurteilen sowie bürokratischen Hürden und manchen zwischenmenschlichen Schikanen ausgesetzt. Neben Anfeindungen und Ablehnung erlebten sie aber auch Menschlichkeit.
Um Anmeldung wir bis zum 23. September gebeten.
Verpflegungspauschale: 10 €
Veranstaltet in Kooperation mit dem Verein Spurensuche Harzregion e.V.
Treffpunkt: KZ-Gedenkstätte Moringen, Lange Str. 58, Moringen
Die Häftlinge des Jugend-KZ Moringen waren SS-Terror, Hunger und Zwangsarbeit ausgesetzt. Ab 1941 war das Jugend-KZ Experimentierfeld innerhalb der NS-Rassenpolitik. Unter Leitung von Dr. Robert Ritter versuchten sogenannte Kriminalbiologen ihre These, wonach Kriminalität und „Asozialität“ erblich bedingt seien, mit pseudowissenschaftlichen Untersuchungen an den Häftlingen zu belegen.
Eine Veranstaltung im Rahmen Programmes Kulturbonus Südniedersachsen / Nähere Informationen und Anmeldung: 05554-2520, info@gedenkstaette-moringen.de