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Osterode am Harz

Dorste – Düna – Förste – Freiheit – Katzenstein – Lasfelde – Lerbach – Marke – Nienstedt am Harz – Osterode am Harz (mit Ührde) – Petershütte – Riefensbeek-Kamschlacken – Schwiegershausen   

Osterode in der NS-Zeit

Hintergrundinformationen - Osterode um 1933
Die direkte Umgebung Osterodes war recht industriell geprägt, entsprechende Arbeitersiedlungen gab es in den Dörfern Freiheit, Petershütte und Lasfelde, im kleinen Katzenstein lebten fast ausschließlich Arbeiter ... mehr

Widerstand und Verfolgung
Erste Hausdurchsuchungen und Verhaftungen im Raum Osterode erfolgten im Februar 1933 , nach den Wahlen im März wurden viele aus ihren Berufen verdrängt. Ab März/April wurden größere Razzien und Beschlagnahmungen ... mehr

NS-Zwangsarbeit
Vor allem durch die Ansiedlung neuer Rüstungsfirmen wuchs die Anzahl ausländischer Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge im Raum Osterode während des Krieges zeitweise auf bis zu 9.200 an. Die meisten der Zwangsarbeiter wurden in entsprechenden Lagern untergebracht, einige auch privat ... mehr

OT-Lager und "Sonderdienstverpflichtete"
Ab September 1944 sollte ein Hydrierwerk der Schell-Rhenania-Ossag AG aus Hamburg in einen zu diesem Zweck beschlagnahmten Teil des Gipsbruchs in Petershütte verlagert werden. Deckname dieses Projektes war „Dachs IV“. Mehrere Baufirmen waren am Stollenausbau beteiligt ... mehr

KZ-Außenlager
Bei der HEMAF sowie beim OT-Bauprojekt „Dachs IV“ wurde zum Ende des Krieges – wie anderswo in der Rüstungsindustrie bereits seit 1942 praktiziert – auf die letzten ‚freien Arbeitskraftreserven’ zurückgegriffen: KZ-Häftlinge ... mehr

Todesmarsch
Am Abend des 5. April marschierten die Häftlinge des KZ-Außenlagers Kleinbodungen (Thüringen) bei ihrer ‚Evakuierung’ durch den Harz über Herzberg nach Osterode und übernachteten vermutlich im bereits geräumten Lager am Sösegrund in Petershütte ... mehr

Displaced Persons
Nach Kriegsende befand sich in Osterode ein offizielles Lager für befreite ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, in dem 1946 eigens Ausbildungswerkstätten eingerichtet wurden. Das Lager befand sich an der Bergstraße auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne.

Gedenken und Erinnern

Geschichte der Erinnerungskultur
Der jüdische Friedhof in Förste wurde 1960 dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen übertragen und im Jahr darauf wieder instand gesetzt.  Der neuere jüdische Friedhof in Osterode an der Schwimmbadstraße wurde ebenfalls 1960 ... mehr

Erinnern vor Ort
Auf dem jüdischen Friedhof an der Schwimmbadstraße befinden sich mehrere Gräber von sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilarbeitern sowie von zwei Italienern. Im Zuge der Wiederherrichtung des Friedhofes 1951 wurde ... mehr

Literaturnachweis

Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion / Verein Spurensuche Goslar e.V. (Hg.): Das Wegzeichenprojekt Westharz und der Marsch des Lebens, Goslar / Osterode 22002, auch in: www.spurensucheharz.de

ArGe Spurensuche in der Südharzregion: Bericht über Zwangsarbeit in Osterode, in: www.spurensucheharz.de/zwar.html

Baranowski, Frank (Hg.): Geheime Rüstungsprojekte in Südniedersachsen und Thüringen während der NS-Zeit, Duderstadt 1995.

Baranowski: Das Außenkommando „Dachs IV“ in Osterode, in: Heimatblätter 53 (1997), S. 143- 148.

Eckert, Gisela: Hilfs- und Rehabilitationsmaßnahmen der West-Alliierten des Zweiten Weltkrieges für Displaced Persons (DPs) dargestellt am Beispiel Niedersachsens 1945-1952. Diss. Universität Braunschweig 1994.

Eder, Ekkehard: Aus der Geschichte des Osteroder Krankenhauses (2. Teil), in: Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand 53 (1997).

Eder, Ekkehard: Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auf dem Osteroder Judenfriedhof an der Schwimmbadstraße, in: Heimatblätter für den süd-westlichen Harzrand 58 (2002), S. 14-23.

Eder, Ekkehard: Abschied von der Osteroder Kaserne, in: Allgemeiner Harz-Bergkalender 2004, S. 60-94.

Eder, Ekkehard: Die jüdischen Einwohner in Osterode am Harz (1933-1942), in: Heimatblätter für den südwestlichen Harzrand 65 (2009), S. 112-123.

Gattermann, Claus: Der Ausländereinsatz im Landkreis Osterode 1939-1945, Wernigerode/Berlin 2003.

Gebhardt, Günter: Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter des Zweiten Weltkrieges im Dienste des harzer Forstwesens, in: Unser Harz 54 (2004), S. 113-115.

Harz-Kurier Nr. 99 (29.4.2002)

Jürgens, Wilhelm: Förste, in: Obenaus, Herbert (Hg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen, 2005, Bd. 1, S. 580-583; Osterode, in: ebd., Bd. 2, S. 1220-1232.

Koch, Thomas: Zwangssterilisationen im Dritten Reich am Beispiel der Universitätsfrauenklinik Göttingen, F/M 1994.

Kreckmann, Ingrid: Uehrde: Stadtdorf von Osterode seit 550 Jahren, Osterode 1997.

Müller, Jürgen: Dachs IV, Osterode 2004.

Neander, Dr. Joachim: Die Evakuierung des Konzentrationslagers Kleinbodungen, in: Heimatblätter 53 (1997), S. 7-18.

Neander, Joachim: „Den Lebenden zur Mahnung“. Zur Geschichte des Gedenksteines am Kaiserteich bei Osterode, in: Südniedersachsen 1/2 (1998), 16-22.

Schlegel, Birgit: Die Evakuierungsmärsche der KZ-Häftlinge nach Auflösung der Rüstungsbetriebe im April 1945, in: ArGe Südniedersächsischer Heimatfreunde e.V. (Hg.): Rüstungsindustrie in Südniedersachsen während der NS-Zeit, Mannheim 1993, S. 334-354.

Stadtarchiv Osterode, Bestand 2 Nr. 232 Osteroder Kriegschronik; Bestand 7 Nr. 468 mehrere Schreiben vom April und Mai 1960; Bestand Nachlass Koch Nr. 111, Zeitungsausschnitt vom 21.11.1988.

Struve, Walter: Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus in einer industriellen Kleinstadt Osterode am Harz 1918-1945, Essen 1992.

Struve, Walter: Arbeiter und Nationalsozialismus in Osterode am Harz bis 1933, in: Bajohr, Frank: Norddeutschland im Nationalsozialismus, Hamburg 1993, 67-82.

Vladi, Firouz: Todesmärsche und ihre Opfer im Raum Bad Grund, Rede Bad Grund 2002 in: www.spurensucheharz.de/badgrund.html.

Wagner, Jens-Christian in: Benz, Wolfgang / Distel, Barbara (Hg.): Orte des Terrors: Osterode-Freiheit, S. 324f.; Osterode-Petershütte, S. 326f.

 

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