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Osterode am Harz

OT-Lager und "Sonderdienstverpflichtete"

Im Winter 1944/45 mussten insgesamt 65 ausländische Personen der OT-Einsatzgruppe IV „Kyffhäuser“ für die Forstämter Riefensbeek und Lonau (Herzberg) arbeiten.

Ab September 1944 sollte ein Hydrierwerk der Schell-Rhenania-Ossag AG aus Hamburg in einen zu diesem Zweck beschlagnahmten Teil des Gipsbruchs in Petershütte verlagert werden. Deckname dieses Projektes war „Dachs IV“. Mehrere Baufirmen waren am Stollenausbau beteiligt, die Bauleitung lag bei der Organisation Todt (OT). Die 600-650 ausländischen Zwangsarbeiter waren ebenfalls der OT-Einsatzgruppe IV „Kyffhäuser“ unterstellt, gearbeitet wurde in 12-Stunden-Schichten. Rund 300 „Ostarbeiter“ waren in Baracken in der Petershütter Allee und in einem Lager der Fa. Lorenz an der Bremke untergebracht.  

Neben zivilen ausländischen Zwangsarbeitern und sowjetischen Kriegsgefangenen wurden auf der Baustelle ab November insgesamt 300-350 sogenannte „Sonderdienstverpflichtete“ beschäftigt: „jüdische Mischlinge“ und „jüdisch Versippte“ aus Dresden, Leipzig, Posen und Prag; sie kamen ebenfalls in Baracken in der Petershütter Allee unter sowie in den Gastwirtschaften „Zur Linde“ (in Freiheit) und „Stadt Osterode“, der Turnhalle im Kurpark in Osterode sowie Ende Januar bis Mitte März in Baracken auf dem Gelände am Roten Ufer. Wenige lebten kurzzeitig auch auf dem Dachboden eines Gebäudes in der heutigen Berliner Straße. Eine Arbeitskolonne von ihnen musste zudem die Baracken für das KZ-Außenlager in Petershütte errichten.

Nach Kriegsende wurden in den Baracken in Ostflüchtlinge untergebracht. Die meisten Gebäude wurden wenig später abgerissen, jene an der Bremke dienten allerdings noch bis Ende der 1970er Jahre als soziale Wohnräume, auch jene am Roten Ufer wurden noch langfristiger genutzt.  

 

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