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Osterode am Harz

Erinnern vor Ort

 

Auf dem jüdischen Friedhof an der Schwimmbadstraße in Osterode befinden sich mehrere Gräber von sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilarbeitern sowie von zwei Italienern. Im Zuge der Wiederherrichtung des Friedhofes 1951 wurde am Gräberfeld eine Gedenktafel angebracht. Heute sind noch 25 Grabsteine vorhanden, die beiden Italiener wurden 1958 nach Hamburg umgebettet. Im Zuge der Neugestaltung in den 1970er Jahren wurde ein Gedenkstein in Erinnerung an die Geschichte des Friedhofes aufgestellt.

          Friedhof

              Jüdischer Friedhof (Eingang), 2009

"Zum Gedenken
an die hier ruhenden
25 russischen
Kriegsgefangenen
1939-1945
Leben wir, so leben
wir dem Herrn.
Sterben wir, so sterben
wir dem Herrn.
Darum wir leben oder
sterben, so sind wir des Herrn.
Röm 14,5


 Auf dem städtischen Friedhof in der Scheerenberger Straße, Osterode, erinnert ein Grab- und Gedenkstein von 1945 in polnischer Schrift an 30 KZ-Häftlinge aus Mittelbau-Dora. Die Häftlinge wurden Anfang April erschossen, als sie in Osterode am Kaiserteich aus den ‚Evakuierungs’-Zügen aussteigen und zu Fuß bis Oker marschieren mussten.

          Friedhof

              Gedenkstein, 2009

 


 Eine weitere Gedenktafel auf dem städtischen Friedhof in Osterode erinnert seit 1960 an die hier bestatteten 65 polnischen, sowjetischen und ungarischen ZwangsarbeiterInnen bzw. Displaced Persons. Auf zwei umrahmenden Tafeln werden die jeweiligen Namen genannt.

          Friedhof

              Gedenkplatten, 2009

"Als Opfer
von Krieg
und Verfolgung
ruhen
fern ihrer Heimat
in dieser Grabstätte
fünfundsechzig
Männer, Frauen und
Kinder
1940-1950"


 Zwei weitere Grabmale mit Tafeln für u.a. sowjetische, polnische und italienische KZ-Häftlinge und ZwangsarbeiterInnen befinden sich seit 1960 ebenfalls auf dem städtischen Johannisfriedhof in Osterode.

          Friedhof

              Gedenkplatten, 2009

"Hier ruhen 19 Opfer des Krieges
[17 NAMEN und 2 UNBEKANNT]
1939-1945"

"Hier ruhen 12 Opfer des Krieges
[12 NAMEN]
1939-1945"


 Stelen zum sogenannten Todesmarsch im April 1945 von rund 3.500 Häftlingen aus dem KZ Mittelbau-Dora, die einen Teil der Strecke von Osterode am Harz über Clausthal-Zellerfeld nach Oker zu Fuß zurücklegen mussten, befinden sich seit dem Jahr 2000 u.a.
-   am Ortsausgang von Freiheit
-   kurz hinter Lerbach an der ehemaligen Grube „Weintraube“
-   bei Lerbach am Heiligenstock
und erinnern jeweils an dort ermordete KZ-Häftlinge. Die Stelen wurden von der Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion in Zusammenarbeit mit der BBS Osterode errichtet.
www.tm45.de


Ein weiterer Gedenkstein für die getöteten Häftlinge des Todesmarsches vom 7./8. April 1945 aus dem KZ Mittelbau wurde auf einen Antrag der Grünen im Stadtrat von 1996 hin im Jahr ein Gedenkstein am Südbahnhof in Osterode errichtet, und zwar an den Schienen am Kaiserteich.

          Kaiserteich

              Gedenkstein am Kaiserteich, 2009

"Hier wurde
eine unbekannte Zahl
von Häftlingen des
KZ Mittelbau-Dora
am 8.4.1945 ermordet
Den Lebenden
zur Mahnung"

 

 

 

An die ehemalige Synagoge und jüdische Religionsschule im Langen Krummer Bruch 18 in Osterode erinnert seit 1988 eine Gedenktafel. am Vorderhaus.

                Gedenktafel

              Gedenktafel im Langen Krummen Bruch, 2009

"Dieses Gebäude war bis 1938 die
Synagoge
der jüdischen Gemeinde Osterode.
Die hier zu Gott beteten,
wurden verfolgt und vernichtet.
[zwei hebräische Zeilen]
Gott, du kennst meine Torheit, und
meine Schuld ist dir nicht verborgen
Psalm 69/6"


Im Jahr 2002 wurde in Gedenken an die KZ-Häftlinge des Projektes DACHS IV an der Ecke Sösegrund / An der Unteren Söse ein Gedenkstein errichtet. Initiator war die Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion.

          Sösegrund

              Gedenkstein am Sösegrund, 2009

                 "KZ-Außenlager Dachs IV
    Hier stand von Oktober 1944 bis April 1945 ein
    Lager des KZ Mittelbau-Dora, Nordhausen,
    mit bis zu 665 meist politischen Häftlingen aus
    Deutschland, Frankreich, den Niederlanden
    und der Sowjetunion. Sie mussten beim Bau
    einer unfertig gebliebenen, unterirdischen
    Raffinerie für Flugbenzin in den Stollen der
    gegenüberliegenden Gipsberge Zwangsarbeit
    leisten. Viele sind noch im April 1945 durch
    Lagerbedingungen, Baurarbeiten, Kampfhandlungen
    und auf dem anschließenden Todesmarsch ums
    Leben gekommen.


Ebenfalls seit 2002 erinnert eine Gedenktafel der Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion an die Häftlinge des Lagers „Heber West“ Ecke Baumhofstraße / Unter dem Branntweinstein, Ortsteil Freiheit.

          Heber West

              Gedenktafel, 2009

 

 

 

 

 

 

 

    "Fremdarbeiterlager West (KZ-Außenlager Heber)
    Im oberen Bereich des Fremdarbeiterlagers
    West in der Baumhofstraße befand sich ein
    KZ-Außenlager. Von September 1944 bis April
    1945 war das Lager Heber von mehr als 500
    Häftlingen belegt. Die Arbeitskräfte wurden
    aus verschiedenen Konzentrationslagern (Bu-
    chenwald, Auschwitz, Bergen-Belsen, Sachsen-
    hausen) überstellt. Ursprünglich Außenlager
    von Buchenwald wurde das Lager Heber einen
    Monat nach der Eröffnung ein Außenkommando
    des neu gekennzeichneten Konzentrationslagers
    „Mittelbau-Dora“ in Nordhausen. Die Häftlinge
    hatten verschiedene Nationalitäten. In den Akten
    werden Russen, Franzosen, Belgier und wenige
    Deutsche genannt. Ein größerer Teil waren un-
    garische Juden, die aus Auschwitz überstellt
    wurden. Die Häftlinge befanden sich in schlech-
    ter körperlicher Verfassung. Sie wurden schlecht
    ernährt, mangelhaft medizinisch versorgt und
    häufig geschlagen. Anfang April 1945, als die
    Frontlinie sich dem Harz näherte, löste man das
    KZ-Lager auf. Die Gefangenen wurde in Rich-
    tung Norden über den Harz in Marsch gesetzt.
    Etliche verloren noch ihr Leben auf diesem „To-
    desmarsch“. Die Glücklicheren von ihnen über-
    lebten und erlangten die Freiheit durch die vor-
    rückenden amerikanischen Truppen bei Ohof,
    zwischen Peine und Celle. (Wob)
    www.spurensucheharz.de"


Im Juni 2010 wurden auf Initiative der Stadt Osterode und Heiko Blanke insgesamt 14 Stolpersteine verlegt. Eine Gedenktafel in der Aegidienstraße zeigt die einzelnen Verlegestellen. Die Stolpersteine befinden sich vor den Häusern
-   Johannisvorstadt 24 (Ella Kaufmann)
-   Marientorstraße 10 (Ehepaar Goldmann)
-   Kornmarkt 6 (Email Hochberg)
-   Kornmarkt 10 (Amanda Bruckmann)
-   Kornmarkt 12 (Jakob Levy)
-   Kornmarkt 21 (Helene Kugelmann)
-   Am Schilde 6 (Anni Goldschmidt)
-   Am Schilde 14 (Sara Meyer)
-   Langer Krummer Bruch 18 (Josef und Alex Wertheim, Abraham Rottner)
-   Obere Neustadt 38 (Ehepaar Goldschmidt)
und erinnern mit Namen und Daten an die ehem. verfolgten jüdischen Einwohner Osterodes. Weitere Informationen zu den Stolpersteinen und der jüdischen Geschichte können einer Broschüre entnommen werden, die von der Stadt Osterode herausgegeben wurde.


Rundgänge

Angeboten werden thematische Rundgänge zu den Themen „Osterode im Nationalsozialismus“ und zum „Jüdisches Leben in Osterode“. Termine können über die Stadtverwaltung Osterode (05522 – 318-334) abgesprochen werden. Erstere Führung richtet sich vor allem an Schüler. Der Rundgang zum jüdischen Leben findet zusätzlich jährlich am 9. November als öffentliche Führung statt.


Ausstellungen

Im ehemaligen Gerichtsgefängnis Osterode – heute Amtsgericht Osterode am Harz – wurde 2003 auf Betreiben der ArGe Spurensuche in der Südharzregion eine Gedenkausstellung über die Geschichte des Gefängnisses im Nationalsozialismus eingerichtet. www.spurensucheharz.de/justiz.html


Gedenkveranstaltungen

9. November  =  Gedenkveranstaltung zum jüdischen Leben in Osterode (Stadt Osterode)


Initiativen und AnsprechpartnerInnen

Stadtarchiv Osterode am Harz
Das Stadtarchiv Osterode am Harz ist in vielfältiger Weise durch Forschung sowie Gedenkveranstaltungen und Rundgängen im Bereich der Gedenk- und Erinnerungskultur engagiert. Zugleich ist es Ansprechpartner zum Thema NS-Geschichte der Stadt Osterode am Harz.
Kontakt: Eisensteinstraße 1, 37520 Osterode am Harz, Öffnungszeiten: DO 13.30-16.30 Uhr / FR 8.00-12.00 Uhr oder n.V., Tel.: 05522 - 315-859, stadtarchiv.osterode@web.de,

Arbeitsgemeinschaft für Weltoffenheit und Demokratie im Landkreis Osterode am Harz
Die AG - WuD ist im Landkreis Osterode am Harz aktiv, mit dem Schwerpunkt Stadt Bad Lauterberg im Harz und dessen direkte Nachbarorte. Die AG ist eine Arbeitsgemeinschaft der AWO Kreisverbandes Osterode am Harz e.V. und setzt sich für eine freiheitlich demokratische Grundordnung und für die Menschenrechte ein. Daraus ergibt sich als Schwerpunkt der Arbeit die Aufklärung über Rechtsextremismus sowie über die Verbrechen im „Dritten Reich“.
» mehr Infos

Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion (ehem.)
Die Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion entstand 1997 aus einem Seminar der Nds. Landeszentrale für Politische Bildung und der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Neben der Forschungstätigkeit stand die Errichtung von Stätten der Erinnerung ebenso im Vordergrund wie Gedenkveranstaltungen, Exkursionen, Veröffentlichungen, Ausstellungen und Vorträgen. Bedeutenden Raum nahm das Wegzeichenprojekt Westharz zur Dokumentation der drei Westharzer Todesmärsche vom April 1945 ein.
» mehr Infos

 

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