Doris Thomson berichtet aus ihrem turbulentem Leben: Eine Kindheit in Estland, Innenarchitektur-Studium in Posen, Flucht und Vertreibung während des zweiten Weltkriegs, Au-Pair in Schweden, als Schiffsköchin durch das Eismeer. Ihre spannende, wechselvolle Biografie, die ganz und gar nicht typisch für eine Frau ihres Jahrgangs ist, führt uns zu vielen interessanten Orten und Geschichten. Estland, Deutschland, Norwegen, Schweden, Russland und die Schweiz sind nur einige Stationen.
Ausstellung 'Nichts ist vergessen und niemand ist vergessen!'
12.03.2014 08:00 Uhr - 28.03.2014 15:00 Uhr
Hainberggymnasium, Friedländer Weg 19, Göttingen
Geöffnet zu Schulzeiten (MO-FR 8-15 Uhr)
Nach 900 Tagen der Belagerung durch die deutsche Wehrmacht wurde Leningrad am 27. Januar 1944 befreit. Der 70. Jahrestag gibt Anlass, insbesondere der Opfer des Vernichtungskrieges, der sich unter dem Decknamen „Unternehmen Barbarossa' gegen die damalige Sowjetunion richtete, zu gedenken und sich dabei erneut mit der brutalen Strategie der systematischen Vernichtung von Menschen unter den Nationalsozialisten auseinanderzusetzen. Dazu wurde von der jetzt in Göttingen lebenden Zeitzeugin Lea Sorina und der hiesigen Jüdischen Gemeinde eine Ausstellung initiiert und zusammengestellt.
Die Ausstellung war im Januar 2014 im Rahmen des Veranstaltungsbündnisses „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus — 27. Januar“ erstmalig zu sehen und tourt seither durch verschiedene Göttinger Schulen.
Treffpunkt: KZ-Gedenkstätte Moringen, Lange Str. 58, Moringen
Die KZ-Gedenkstätte Moringen bietet im Rahmen des Kulturbonus Südniedersachsen eine kostenlose Führung zum Jugend-KZ an. Entlang des ehemaligen KZ-Geländes und durch die ehemalige SS-Kommandatur geht es zum Gräberfeld der jugendlichen KZ-Häftlinge.
Die Häftlinge des Jugend-KZ Moringen waren SS-Terror, Hunger und Zwangsarbeit ausgesetzt. Ab 1941 war das Jugend-KZ Experimentierfeld innerhalb der NS-Rassenpolitik. Unter Leitung von Dr. Robert Ritter versuchten sogenannte Kriminalbiologen, ihre These, wonach Kriminalität und „Asozialität“ erblich bedingt seien, mit pseudowissenschaftlichen Untersuchungen an den Häftlingen zu belegen.
Um vorherige Anmeldung wird gebeten: 05554-2520 / info@gedenkstaette-moringen.de
Psychoanalytisch-sozialpsychologische Perspektiven auf die Erfindung einer neuen deutschen Identität im aktuellen Vergangenheitsdiskurs
Vortrag und Diskussion mit Jan Lohl (Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt)
Nach der deutschen Einheit entwickelte sich ein Diskurs, der als „Normalisierung der deutschen Nation“ charakterisiert werden kann. Deutschland wird hierbei als eine Nation beschrieben, der eine vorbildliche Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte gelungen sei: Das deutsche Volk habe den Nationalsozialismus aufgearbeitet, Täterschaft und Schuld anerkannt und sich so von Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus befreit.
Der Vortrag setzt sich kritisch mit diesem Vergangenheitsdiskurs und der Konstitution nationaler Selbstbilder auseinander. Diskutiert werden soll das Verhältnis von öffentlichem und privatem Umgang mit der Geschichte: Was bewirkt die offizielle Anerkennung von Täterschaft und Schuld eigentlich in den Einzelnen? An welche Konflikte und Emotionen, an welche Familiengeschichten und Gefühlserbschaften dockt er an? Und woher kommt die fast schon verzweifelte Sehnsucht, einem nationalen Kollektiv anzugehören und darauf stolz sein zu können?
Veranstaltet von der OLAfA (Offene Linke — Alles für Alle) im Rahmen des Bündnisses '27. Januar'
Konzert mit dem Klezmer-Projekt-Orchester (KlezPO)
23.03.2014 11:15 Uhr
Gemeindesaal der Ev.-luth. Stephanusgemeinde, Himmelsruh 17, Göttingen
- Synagogalmusik, Psalmen und Klezmer -
Konzert und Kaffee nach dem Gottesdienst
Veranstaltung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Klezmer-Projekt-Orchester und der ev.-luth. Stephanusgemeinde
- Lernnachmittag mit Eva Tichauer Moritz -
„Jüdische Identität“ ist ein vielschichtiges Thema, das in mehr als zwei Jahrtausenden nicht nur jüdische Gelehrte, sondern auch christliche und atheistische Wissenschaftler, Publizisten und Politiker beschäftigt hat und immer noch beschäftigt. Denn aus der Frage „Was sind wir?“ lassen sich viele Antwortmöglichkeiten ableiten: Eine Rasse – ein Volk – eine Religion – eine Gemeinschaft.
Beim Lernnachmittag soll versucht werden, der Antwort einen Schritt näher zu kommen.
Rosemarie Köhler, Jg. 1937, berichtet über die Flucht, die sie als Mädchen während des Zweiten Weltkriegs erlebte sowie über die wechselvollen Nachkriegsjahre. Sie schildert den langen und wechselvollen Weg von Swinemünde im heutigen Polen über Stralsund, nach Wittenberge und beschreibt die Auswirkungen der Flucht und des Kriegs auf ihr Leben im Nachkriegs-Deutschland.
Vortrag zur 4. Stolpersteinverlegung in Stadtoldendorf
27.03.2014 19:00 Uhr
Altes Rathaus, Kirchstraße 4, Stadtoldendorf
- Vortrag von Jens Meier -
Am Vorabend der 4. Stolpersteinverlegung wird die Biografie des ehemaligen Stadtoldendorfer Bürgers Heinz Rosenhain (geb. 1920) vorgestellt. Dabei wird auch ein Ausschnitt des Interviews der Shoa-Foundation von 1997 mit Rosenhain gezeigt. Heinz Rosenhain überlebte das Ghetto Riga und mehrere Konzentrationslager. Er starb 2009 in Buenos Aires.
Veranstaltung der Stolpersteininitiative Stadtoldendorf
Synagoge der Jüdischen Gemeinde, Angerstraße 14, Göttingen
Frau Alisa Bach, Leiterin des Jugendamtes Region Hannover, arbeitet im Vorstand der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover. In ihrem Vortrag wird sie nach einem historischen Abriss vor allem das liberale Judentum in der gegenwärtigen Bundesrepublik vorstellen.
Veranstaltung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde
Mit der Verlegung von drei weiteren Stolpersteinen (Amtsstraße, Teichtorstraße) wird den drei ehemaligen Stadtoldendorfer Bürgern Leo und Hermann Fröhlich sowie Heinz Rosenhain gedacht, die am 15.12.1941 von Hannover aus in das Ghetto Riga / Lager Salaspils deportiert wurden.
Veranstaltung der Stolpersteininitiative Stadtoldendorf
St. JakobusHaus Akademie der Diözese Hildesheim, Reußstraße 4, 38640 Goslar
In Nostra Aetate hat das II. Vatikanum ein für allemal mit einer antijudaistischen Theologie gebrochen und eine beispiellose theologische Entwicklung angestoßen. Der „Alte Bund“ Gottes mit dem Volk Israel bleibt aber weiterhin ein möglicher Stolperstein. Wie ist das Nebeneinander von zwei Bundestraditionen zu lösen? Wie müssen Christen ihre heilige Schrift lesen unter diesen neuen Bedingungen? Im Seminar werden zuerst die Bedingungen für einen theologischen Dialog mit dem Judentum erarbeitet. Im Anschluss wird versucht, diese Einsichten in eine verantwortbare Lektüre biblischer Texte umzusetzen.
Referent: Dr. Thomas Schumacher, Augsburg
Seminarleitung: Dr. des. Gregor Scherzinger, St. Jakobushaus
Kosten:
57,- Euro pro Person/Dz
71,- Euro/EZ
30,- Euro für Schüler(innen) und Studierende pro Person/DZ
St. JakobusHaus Akademie der Diözese Hildesheim
Tel. 05321-3426-0
info@jakobushaus.de
www.jakobushaus.de
Kooperation der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit Göttingen, Hannover und Niedersachsen Ost