Stadtrundgang: Widerstand, Resistenz und Verfolgung in Göttingen
07.12.2018 14:30 Uhr - 07.12.2018 16:30 Uhr
Treffpunkt: Gedenkstein für die Widerstandsmenschen beim Thomas-Bürgenthal-Haus (Stadtbibliothek) – Ecke Paulinerstraße/Gotmarstraße 8, Göttingen
Der Stadtrundgang führt zurück in die Anfangszeit des Nationalsozialismus in Göttingen. Sozialdemokrat*innen, Gewerkschafter*innen, KPD und andere linksgerichtete Kräfte waren erklärte Ziele der Verfolgung durch das neue Regime. Wir zeigen Orte dieser ersten Repressionswelle ab Frühjahr 1933 und gehen anhand der Geschichten ausgewählter
Akteur*innen auf antifaschistischen Widerstand
und Resistenz in Göttingen ein. Zudem werden Streiflichter die Schicksale ausländischer Zwangsarbeiter*innen in Göttingen beleuchten.
Der Rundgang wird geleitet von Joachim Bons, Rainer Driever, Lisa Grow und Günther Siedbürger.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen
Von der 'vorbeugenden Verbrechensbekämpfung' zum bayerischen Polizeigesetz
11.12.2018 19:00 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Str. 34, Göttingen
Vortrag und Diskussion mit Rasmus Kahlen, Fachanwalt für Strafrecht
Ein juristisches Mittel des NS-Unrechtsstaates war die „vorbeugende Verbrechensbekämpfung“. Vorgeblich um die Bevölkerung zu schützen, wurden Menschen ohne Tatvorwurf inhaftiert. Die „Schutz-' und „Vorbeugehaft' befähigte Behörden, alle zu
entrechten, die nicht der NS-Ideologie entsprachen. Einige dieser Gesetze hatten auch nach 1945 Bestand. Der Grundgedanke der „vorbeugenden
Verbrechensbekämpfung“ behauptet im deutschen Recht erschreckende Aktualität, etwa bezüglich
sogenannter „Gefährder“, bei der Einführung umfassender Polizeigesetze oder der „Sicherungsverwahrung“. Wir zeigen Kontinuitäten, die Bedeutung der Unschuldsvermutung und wie sie im Widerspruch zu einer „vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ steht.
Der Wahrheit auf der Spur: Wie recherchiert man die Beteiligung von Familienmitgliedern am Nationalsozialismus?
13.12.2018 19:00 Uhr
in der BBS II, Godehardstraße 11, Göttingen
Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939–1945'
Die Veranstaltung will anregen, sich mit der NS-Vergangenheit
der eigenen Familie auseinander
zu setzen und dazu Hilfestellung geben. Am Beispiel realer Recherchen wird gezeigt, wie
erkenntnisreich Nachforschungen sind. Anschließend werden die unterschiedlichen Methoden zum Recherchieren erläutert. Anekdoten über den Onkel bei der Wehrmacht und Sätze wie „Oma war immer gegen Hitler“ kennen wir alle. Die Zeit ist günstig,
tradierten Familienlegenden auf den Grund zu gehen. Gerade heute lassen sich Werdegänge verwandter Personen im Nationalsozialismus oft detailliert belegen.
Veranstaltet von NS-Familien-Geschichte: hinterfragen
– erforschen – aufklären e.V.