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Bad Sachsa NS-Zwangsarbeit
In Bad Sachsa beschäftigten während des Zweiten Weltkrieges mindestens 57 ‚Arbeitgeber’ ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene, davon waren mindestens 32 im Kernort Bad Sachsa ansässig. Nur einige von ihnen können an dieser Stelle genannt werden. Mehrere Zwangsarbeiterlager sind bekannt, darüber hinaus kamen in einigen kleinen Betrieben ausländische Arbeiter vermutlich privat unter. Forst Ein Einsatzgebiet ausländischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener war der umliegende Forst. Vom Forstamt Walkenried wurden mehrere ausländische Arbeiter beschäftigt, die ab 1943 in einem Lager in Neuhof untergebracht waren. Die Belegungsstärke des Lagers ist nicht bekannt, vom Forstamt beschäftigt wurden nachweislich 26 Zivilarbeiter aus der Sowjetunion und Polen; ob auch Kriegsgefangene beschäftigt wurden, ist nicht bekannt. Serbische und sowjetische Gefangene wurden zudem beim Zweckverbandsforstamt Bad Sachsa beschäftigt, ein entsprechendes Lager befand sich in der Zeit von 1941 bis 1943 in der Tettenbörner Straße 1. Das Stadtforstamt war außerdem Träger eines Lagers mit 20 „Ostarbeitern“. Landwirtschaft und Gipsindustrie Darüber hinaus arbeiteten mindestens im Jahr 1941 westeuropäische Kriegsgefangene eines Lagers in Steina in der lokalen Landwirtschaft. In Nüxei waren „Ostarbeiterinnen“ unweit des dortigen KZ-Außenlagers im Guts-Arbeiterhaus bei Landwirt Walter untergebracht und in seinem Betrieb beschäftigt. Ebenfalls in der Landwirtschaft sowie in der Gipsindustrie wurden ausländische Arbeiter in Tettenborn beschäftigt. Der Heimatgeschichtliche Wegweiser benennt entsprechende Lager in den Gastwirtschaften Bergmann (rund 25 Franzosen), Otto Mohrich (rund 60 Osteuropäer) und Nussbaum (rund 70 Tschechen). Französische Kriegsgefangene mussten 1939-1942 in der Holzfabrik der Firma Gebrüder Lohoff arbeiten, untergebracht waren sie auf dem Firmengelände. Sowjetische Kriegsgefangene arbeiteten und lebten zeitweise im Lohoffschen Gipssteinbruch, darüber hinaus wurden auch Serben in den Lagerhallen beim Silo beschäftigt. Im Jahr 1945 bestand laut Untersuchungen von Claus Gattermann zudem ein polnisches Zivilarbeiterlager in Tettenborn. Ein polnischer Arbeiter starb 1943, als er von der Gestapo aufgrund seines Verhältnisses mit einer Deutschen verhört wurde; nach offiziellen Aussagen erlitt er einen Herzinfarkt, laut der Chronik des Dorfes Tettenborn wurde er erschossen.
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