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Bad Sachsa Hintergrundinformationen - Bad Sachsa um 1933
Im Vergleich erlebte Bad Sachsa einen frühen Aufstieg des Nationalsozialismus. Bei Wahlen im Jahr 1930 stimmten bereits 31,9 % der Wahlberechtigten für die NSDAP, im Juli 1932 waren es 50,8 % – und damit weit mehr als im Reichsdurchschnitt (18,3 % bzw. 37,3 %). Dies war u.a. Ergebnis einer allgemeinen sozialpolitischen Radikalisierung sowie einer bereits seit Ende der 1920er Jahre bestehenden hohen Arbeitslosigkeit, nicht zuletzt aufgrund des Rückgangs des Fremdenverkehrs während der Wirtschaftskrisen. Auch im zuvor sozialdemokratisch dominierten Tettenborn gewann die NSDAP deutlich an Stimmen, bei der preußischen Landtagswahl wurde sie von 60% der Einwohner gewählt. Die Zahl nationalsozialistischer Veranstaltungen vor Ort stieg seither kontinuierlich an. Im März 1932 kam es in Bad Sachsa nicht nur zu politischen Auseinandersetzungen, sondern auch zu gewaltigen Übergriffen zwischen SA und Arbeitern; zu einer Haftstrafe verurteilt wurde nur ein verletzter Sozialdemokrat. Im Vorfeld der Reichstagswahlen im Juli des Jahres 1932 führten lokale und auswärtige SA-Männer eigenmächtige Razzien in der durch die Arbeiterschaft geprägten Wiedaerstraße an. Einige Tage darauf überfielen und schossen SA-Männer auf mehrere Sozialdemokraten, von denen einer aufgrund der Schussverletzungen starb. Im Straßenbild, wenn auch noch nicht in der Politik, dominierten fortan Nationalsozialisten. Mit Übernahme der politischen Herrschaft durch die NSDAP brachen in der Stadt jedoch machtpolitische Konflikte auf. Laut Markus Jaeger stieß „die von Willkür und Machtmissbrauch geprägte Herrschaft der Nationalsozialisten spätestens seit Mitte 1934 bei einer Mehrheit der Bevölkerung Bad Sachsas auf Ablehnung [...]. Gerade jene Mehrheit war es jedoch gewesen, welche die NSDAP bei den Wahlen der Jahre 1932 und 1933 gewählt und ihr damit zur Macht verholfen hatte.“ (1). (1) Jaeger, Markus: Die Stadt Bad Sachsa im Nationalsozialismus (1924-1935), in: www.spurensucheharz.de/badsachsa.html.
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