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Staufenberg

NS-Zwangsarbeit

Landwirtschaft und Forst

In landwirtschaftlichen Betrieben wurden in den heutigen Ortsteilen Staufenbergs nachweislich flächendeckend Zwangsarbeiter – v.a. polnische und „Ostarbeiter“ – eingesetzt, darunter in Uschlag auch ein 14-jähriger Ukrainer. Untergekommen sind sie auf den jeweiligen Höfen. Die Verpflegung ließ im Vergleich zur harten körperlichen Arbeit meist sehr zu wünschen übrig, auch Misshandlungen sind bekannt. Allein im Juli 1944 flohen innerhalb von drei Wochen fünf Arbeiter aus Landwehrhagen. Aber auch gegenteilige Beispiele gab es, wie den Uschlager Schmied, von dem ein sehr freundlicher Umgang mit Zwangsarbeitern bekannt ist.

Ein Kriegsgefangenenlager befand sich in der Langen Straße 83 in Uschlag. Die rund 20 französischen Insassen mussten in der Landwirtschaft und in Gewerbetrieben arbeiten; sie  wurden 1943 in den Zivilarbeiterstatus überführt.

Die in der örtlichen Landwirtschaft beschäftigten Zwangsarbeiter wurden im Winter zum Teil auch im umliegenden Forst (Forstgenossenschaften Benterode und Nienhagen sowie Forstamt Kattenbühl) beschäftigt. Darüber hinaus betrieben die Forstämter Kattenbühl  (Hann. Münden) und Escherode seit 1940 ein eigenes Kriegsgefangenenlager in der ehemaligen Gaststätte auf dem Steinberg (heute Jugendwaldheim, Hann.-Münden), in dem zunächst bis zu 60 französische Kriegsgefangene lebten. Später waren hier sowjetische Kriegsgefangene und mehrere zivile Zwangsarbeiter aus Polen untergebracht, die für das Hann. Mündener Bauunternehmen Otto Reckmann im Steinbruch arbeiten mussten.

Öffentlicher Sektor

Als ein weiterer ‚Arbeitgeber’ taucht im Jahr 1944 in Speele die Deutsche Reichsbahn auf. Auf einer dort gelegenen Baustelle beschäftigte sie neun in einem Lager vor Ort untergebrachte NiederländerInnen. Offenbar wurden hier teils auch Zwangsarbeiter aus dem Hann. Mündener Lager der Reichsbahn eingesetzt: Ein „Ostarbeiter“ wurde im Sommer 1944 bei Speele von einem fahrenden Zug erfasst und starb wenig später.

Neben unmenschlichen Lebensumständen waren vor allem die osteuropäischen Zwangsarbeiter zusätzlicher Restriktionen und Verfolgung ausgesetzt, die leicht zu einer Inhaftierung im Gerichtsgefängnis oder auch in einem Arbeitserziehungslager (AEL) führen konnten. Ein polnischer Arbeiter aus Lutterberg wurde 1940 aus unbekanntem Grund im AEL Breitenau und anschließend im Polizeigefängnis Hann. Münden interniert. Im Jahr 1943 wurde eine erst 17-jährige Zwangsarbeiterin in das „Frauenlager“ AEL Watenstedt überwiesen.

 

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