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Samtgemeinde Radolfshausen

Politischer Widerstand und Verfolgung

Für Waake und Bösinghausen kann die Autorin Schrage eine passive Verweigerungshaltung bei den älteren Sozialdemokraten im Nationalsozialismus feststellen. Ab April begannen auch in diesen Orten Hausdurchsuchungen von Sozialdemokraten. Hermann Otte wurde in diesem Zusammenhang für zwei Monate in „Schutzhaft“ genommen. Wegen „kommunistischer Tätigkeiten“ – er habe versucht, eine illegale KPD-Organisation aufzubauen – wurde er zusammen mit seiner Frau Charlotte 1938 erneut festgenommen und im Zuchthaus in Kassel-Wehlheiden interniert. Charlotte Otte wurde nach acht Monaten entlassen, ihr Mann jedoch nach seiner Entlassung 1940 wiederum verhaftet und in das KZ Sachsenhausen, 1943 dann in ein Außenlager des KZ Ravensbrück überstellt.

Der Kassierer Bernstein des Christlichen Bauarbeiterverbandes aus Ebergötzen / Holzerode wurde 1933 wegen angeblicher Unterschlagung von Geldern verhaftet.

Jüdisches Leben und Verfolgung

In den Orten Waake und Ebergötzen lebten seit Ende des 17. Jahrhundert einzelne Juden, die bis Ende des 19. Jahrhunderts jedoch wieder abwanderten. Als Synagoge diente ab ca. 1842 ein Privathaus in der Herzberger Straße 29, Ebergötzen. Ein jüdischer Friedhof in Ebergötzen befindet sich im Diebestal. Mit der Bildung des Synagogenverbandes Duderstadt 1843 wurden die jüdischen Einwohner Ebergötzens diesem angeschlossen, behielten aber ihre eigene Synagoge; das Gebäude wurde vermutlich um 1892/93 verkauft.

In den 1930er Jahren bestand im heutigen Radolfshausen der Kontakt zu Juden allein über Händler aus Göttingen und Northeim. Um 1935 endeten diese geschäftlichen Beziehungen jedoch, die jüdischen Händler konzentrierten sich auf ihre Geschäfte oder aber sie emigrierten. Die Tatsache, dass das Kriegerdenkmal für den Ersten Weltkrieg in Ebergötzen neben dem jüdischen Friedhof errichtet worden war, führte bereits vor dem Novemberpogrom Einebnung des Friedhofes; ironischerweise wurden die Grabsteine zur Umfriedung des Denkmals weiterverwendet.

Zwangssterilisation

Frau S. aus Ebergötzen wurde 1941 wegen vermeintlich „angeborenen Schwachsinns“ in der Göttinger Universitätsklinik zwangssterilisiert.

... und zahlreiche weitere Beispiele

Vermutlich aufgrund persönlicher Differenzen wurde das „Stahlhelm“-Mitglied Arthur Schneider aus Waake im Januar 1941 denunziert und verhaftet. Er gilt als im KZ Neuengamme „verschollen“.

 

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