Treffpunkt: Klinikmodell, Asklepios Fachklinikum, Rosdorfer Weg 70, Göttingen
Rundgang mit der Geschichtswerkstatt Göttingen e.V. auf dem Gelände des Asklepios Fachklinikums Göttingen
Der Rundgang führt vom neuen Hauptgebäude des ehemaligen Landeskrankenhauses(LKH) in den alten Innenhof der Klinik und zur Dauerausstellung „Psychiatrie im Nationalsozialismus“. Thematisiert werden Ausgrenzung, Zwangssterilisation und Ermordung von psychisch kranken und behinderten Menschen, die in der NS-Zeit PatientInnen der Klinik waren. Auch die ambivalente Rolle des Anstaltsleiters Gottfried Ewald und das lange Schweigen über die NS-Aktivitäten seines Nachfolgers Gerhard Kloos werden beleuchtet.
Kosten: 2 Euro pro Person
St. Petersburg und Göttingen - alte Wissenschaftsbeziehungen
02.02.2014 17:00 Uhr
Gemeindesaal der Jüdischen Gemeinde, Angerstraße 14, Göttingen
Vortrag des Slawisten Reinhard Lauer (Göttingen)
St. Petersburg und Göttingen sind durch enge Beziehungen im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert miteinander verbunden. St. Petersburg war die neue russische Hauptstadt, die seit 1703 jenseits altrussischer Traditionen in neuem Stil und Geiste entstand. Göttingen erhielt 1734 eine Universität, die die Bestrebungen der Aufklärung in besonderer Weise verkörperte. Göttinger Gelehrte wirkten an der Petersburger Akademie, russische Studenten erhielten in Göttingen ihre Ausbildung, darunter fünf der Lehrer Aleksandr Puschkins am Lyzeum Carskoe Selo.
Veranstaltet von der Jüdischen Gemeinde Göttingen im Rahmen des Bündnisses '27. Januar'
Vorlesung von Aleida Assman (Konstanz) im Rahmen der Ringvorlesung der Universität Göttingen im WS 2013/14 ''Unser Land hat sich so gewandelt' Erinnerung - Gesellschaft - Wissenschaft nach der nationalsozialistischen Diktatur
'Freunde bis zur Arisierung - in Erinnerung an Paul Meyer s.A.'
16.02.2014 16:00 Uhr
Arbeit und Leben, Lange Geismarstraße 72, Göttingen
- Lernnachmittag mit Petra Hangaly -
Nicht nur in der Kreisstadt Göttingen gab es zu Zeiten des Nationalsozialismus „Lohnende Geschäfte“, wie Alex Bruns-Wüstefeld sein Buch über die „Entjudung der Wirtschaft“ betitelt hat. Petra Hangaly zeigt anhand von Ausschnitten des in Brasilien aufgenommenen filmischen Interviews mit dem kürzlich verstorbenen Paul Meyer, wie in Hann. Münden nicht nur eine jahrzehntelange Partnerschaft in der Firma AWUKO – „Alfred Wandmacher und Co.“ – zerbrach, sondern auch die Geschichte einer jüdischen Familie über zwei Jahrhunderte auf zwei Kontinenten, drei Sprachen und vier Schleifmittelwerken. Der Kampfgeist unter Napoleon in Spanien und Russland, Lotterieverkäufe und Warenhandel, Gefangennahme im ersten Weltkrieg sowie die Flucht aus Nazideutschland werden ebenso beleuchtet wie der ungebrochene Überlebenswille und der Aufbau einer neuen Heimat in Südamerika.
Auch ein Blick auf die 1906 von August Wandmacher, Wilhelm Heepe, Isaak und Benno Meyer in Hann. Münden gegründete offene Handelsgesellschaft AWUKO und deren Umwandlung 1922 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung sowie 1937 in eine Kommanditgesellschaft ohne Angehörige der Familien Meyer wird nicht fehlen.
- Theaterstück nach Berichten ehemaliger Häftlinge des Jugendkonzentrationslagers Moringen -
Als die Jugendlichen Wilhelm und Franz 1942 im Konzentrationslager Moringen inhaftiert werden, schwören sie sich Freundschaft. Der Terror des Lagers trennt sie. Fünfzig Jahre später schreibt Franz auf dem Sterbebett einen Brief an den einstigen Mithäftling. Was er nicht weiß: Wilhelm ist längst verstorben. Der Brief, der nicht zugestellt werden kann, erweist sich als schweres Erbe für die Söhne der beiden ehemaligen KZ-Häftlinge. Zwei Männer, die sich vorher nie begegnet sind, beginnen, über die Jugend ihrer Väter in der NS-Zeit zu sprechen.
Das rund einstündige Stück, das in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Moringen entstand, ruft die Geschichte des Lagerortes Moringen ins Bewusstsein und greift mit einem Fallbeispiel aus der regionalen Geschichte das Thema „Jugend im faschistischen Deutschland“ auf.
Preis: 10,00 Euro
Kartenreservierung: 0551 / 44771, Online Buchung: www.reservix.de
Einen gebührenfreien Vorverkauf für die Veranstaltung bieten Der Drachenladen sowie das Apex, beide in der Göttinger Innenstadt gelegen, an.
Eine Veranstaltung von stille hunde theaterproduktionen
Frieden für Israel?- Israelische Friedensgruppen und Menschenrechtsorganisationen unter die Lupe genommen
19.02.2014 20:00 Uhr
Gemeindesaal der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Untere Karspüle 11, Göttingen
- Dr. Christoph Münz, Deutscher KoordinierungsRat (DKR) der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit -
Die Medien sind voll von Bildern der Gewalt im Nahen Osten. Die wenigsten wissen, dass es in Israel auf jüdischer Seite mehr und prozentual größere Friedens- und Menschenrechtsgruppierungen gibt als in Deutschland. Was diese vor Ort leisten und welche Positionen sie vertreten, wird Dr. Christoph Münz, Historiker und Herausgeber des Online-Newsletters COMPASS-Informationsdienst, darlegen.
Veranstaltung der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Göttingen
Nach 900 Tagen der Belagerung durch die deutsche Wehrmacht wurde Leningrad am 27. Januar 1944 befreit. Der 70. Jahrestag gibt Anlass, insbesondere der Opfer des Vernichtungskrieges, der sich unter dem Decknamen „Unternehmen Barbarossa' gegen die damalige Sowjetunion richtete, zu gedenken und sich dabei erneut mit der brutalen Strategie der systematischen Vernichtung von Menschen unter den Nationalsozialisten auseinanderzusetzen. Dazu wurde von der jetzt in Göttingen lebenden Zeitzeugin Lea Sorina und der hiesigen Jüdischen Gemeinde eine Ausstellung initiiert und zusammengestellt.
Die Ausstellung wurde im Januar 2014 im Rahmen des Veranstaltungsbündnisses „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus — 27. Januar“ eingeweiht und wird nun in verschiedenen Göttinger Schulen zu sehen sein.