Eckhard Radau und Bernd Düring erzählen die Geschichte des deutschsprachigen Kabaretts in
den Jahren 1933–1939.
Außergewöhnliches haben die Kabarettistinnen und
Kabarettisten in diesen Jahren geschafft: nicht nur grandiose literarische Texte geschrieben, sondern auch Widerstand gegen die Nazis geleistet. Jeder
Auftritt bedeutete Gefahr für die eigene Existenz. Jeder Satz konnte zur Verhaftung führen. Deshalb wurde in den Kabaretts nicht mit dem Holzhammer gearbeitet, sondern mit feinsten Nadelstichen. Nach einem spielfreien Tag sagte Werner Finck beispielsweise: „Gestern waren wir zu. Heute sind wir offen. Wenn wir aber heute zu offen sind, dann sind wir Morgen wieder zu.'
Veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e.V.
Dokumentarfilm und Gespräch mit den Filmemacherinnen Tali Tiller und Magda Wystub
Tali begibt sich auf eine bewegende Reise in die polnische Stadt Lodz, um den Spuren ihrer persönlichen und familiären Geschichte nachzugehen. Im Zentrum stehen ihre in Polen aufgewachsene Partnerin Magda und ihre Großmutter Silvia, eine
Holocaust-Überlebende, deren Stimme und Erinnerungen die beiden begleiten. Während sie auf der Suche nach lang vergessenen Straßennamen Lodz
durchwandern und das ehemalige Ghetto besuchen, entdecken Tali und Magda überraschende Übereinstimmungen in ihrem polnischen Erbe. Der Film geht der Frage nach, wie Erinnerungen an Holocaust und Krieg von Frauen erlebt, erzählt und
weitergegeben werden.
Veranstaltet von [femko] in Kooperation mit dem Kino Lumière
Jennifer Teege erfährt mit 38 Jahren durch einen Zufall, wer sie ist. In einer Bibliothek findet sie ein Buch über ihre Mutter und ihren Großvater Amon
Göth. Millionen Menschen kennen Göths Geschichte. Göth war verantwortlich für den Tod tausender Menschen und wurde 1946 gehängt. Jennifer Teege ist die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers. Gemeinsam mit der Journalistin Nikola Sellmair recherchiert sie ihre Familiengeschichte. Schritt für Schritt wird aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen
Workshop für Alle: Geschichte erforschen mit dem Museumskoffer
13.01.2019 14:00 Uhr
in der BBS II, Göttingen, Godehardstraße 11
Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939–1945'
Die Teilnehmer*innen erforschen den Inhalt verschiedener Koffer zum Thema Zwangsarbeit. Um die enthaltenen Gegenstände, Fotos, Dokumente zu entschlüsseln, nutzen sie alle Elemente der Ausstellung. Die Einzelrecherchen fügen sich anschließend zu einem umfassenden historischen Gesamtbild zusammen. Sie lernen, wie allgegenwärtig und vielgestaltig Zwangsarbeit war. Rassismus, Antisemitismus und Kriegswirtschaft als Grundlagen
der NS-Zwangsarbeit werden ebenso angesprochen wie Fragen der Verantwortung, Erinnerung und Entschädigung nach 1945.
Referentin: Annika Fischer
Voranmeldung:
E-Mail: info@zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu oder telefonisch unter 0551 /29 34 69 01.
Veranstaltet von der Ausstellung „Auf der Spur europäischer
Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939- 1945“ und Geschichtswerkstatt Göttingen e.V.
Die übergroße Mehrheit der Jüdinnen und Juden, die Ende 1941 auf dem Gebiet des Deutschen Reichs lebten, wurde im Laufe des Jahres 1942 ‚nach Osten‘ deportiert und ermordet. Der Distrikt Lublin war ein Hauptziel der Deportationen. Bis
Juni 1942 wurden die Deportierten jedoch nicht sofort getötet, sondern auf sogenannte Transitghettos verteilt. Die Bedingungen waren katastrophal. Das größte Transitghetto befand sich in Izbica. Parallel begannen die Verschleppungen in die Mordlager Sobibor und Belzec. Im Herbst 1942 waren diese bereits aufgelöst und die Bewohner ermordet.
Im Zentrum der Buchvorstellung stehen die Deportationen nach Izbica, das Geschehen am Ort sowie die Nachkriegsverfahren gegen deutsche Täter und
polnische Kollaborateure.
Begegnungszentrum „Löwenstein“, Rote Str. 28, Göttingen
Lesung mit Hinrich Lange
und Gena Alcorta-Fleischmann
„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“.
Dieses Zitat Heinrich Heines aus seiner Tragödie Almansor (1821, erschienen 1823) behandelt eine
Verbrennung des Korans nach der Eroberung des spanischen Granada durch christliche Ritter. Heines
Zitat wird allerdings als prophetisch für die Bücherverbrennung im Mai und Juni 1933 im nationalsozialistischen Deutschland angesehen.
'Der Holocaust in den Augen der Künstler - Der Schmerz bleibt haften'
22.01.2019 - 12.02.2019 17:00 Uhr
Foyer des Landkreises Göttingen, Reinhäuser Landstr. 4, Göttingen
Eröffnung 22.01.18, 16.00 Uhr
Gemälde und Zeichnungen der Opfer des Holocaust – Beweise für die Unmenschlichkeit und
Barbarei, für das Leiden der Menschen in den Ghettos und Konzentrationslagern – sind auf Papier übermittelte Schmerzensschreie. Gleichzeitig stellen diese Werke ein Mittel dar, sich jeder Form von Gewalt
zu widersetzen, sie bekräftigen die Liebe zum Leben, hoffen auf das Überleben und appellieren an unsere Menschlichkeit. Gezeigt werden Werke von Künstlern und Künstlerinnen, die in den Konzentrationslagern ums Leben gekommen sind oder den Holocaust überlebt und diesen dann mit ihrem persönlichen Erleben im Bild festgehalten haben.
Veranstaltet von der Kuratorin Lea Sorina in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Angerstraße und der Projektwerkstatt „Spurensuche“
YLAB – Geisteswissenschaftliches Schülerlabor der Universität Göttingen, Friedländer Weg 2, Göttingen
In dem Workshop nähern wir uns durch vielfältige Quellen dem komplexen Thema Widerstand gegen
den Nationalsozialismus: Was ist eigentlich Widerstand? Wer war beteiligt? Welche Formen kann
Widerstand annehmen? Ist das Verteilen kritischer Postkarten ebenso als Widerstand zu werten wie das Attentat vom 20. Juli 1944? Warum wurden die
WiderstandskämpferInnen nach 1945 von vielen als Verräter bezeichnet? Dieser Vorwurf taucht heute wieder auf und leitet den Blick in die Gegenwart: Wo kann ich, wo will ich heute Widerstand leisten?
Unter welchen Bedingungen geschieht dies hier und in anderen Ländern?
Referentin: Dr. Frauke Geyken, Historikerin
Anmeldung bis 10.01.19 unter
bildung@amnesty-goettingen.de
Veranstaltet von amnesty international Göttingen in Kooperation mit dem YLAB
Treffpunkt: Aula der Universität, Wilhelmsplatz 1, Göttingen
Ein Stadtteilrundgang im Albani Stadtviertel
Mit diesem Stadtrundgang möchte die Geschichtswerkstatt Göttingen einen Einblick in den Alltag der Göttinger Bevölkerung zur Zeit des Nationalsozialismus
vermitteln. Anhand von ausgewählten Themen richten wir den Blick nicht nur auf die Opfer von Entrechtung, Verfolgung und Deportation,
sondern auch auf die Täter und Täterinnen vor Ort. Stationen des Rundgangs werden u.a. die Göttinger Universität im Nationalsozialismus, die Situation an den Schulen, die Bedeutung der NS-Zwangsarbeit
und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung sein.
Der Rundgang wird geleitet von Frauke Klinge und Jörg Janßen.
Veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Göttingen