NS-Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft
In Adelebsen sind fünf 1942 auf der Bramburg verstorbene sowjetische Kriegsgefangene auf einer gesonderten Grabstelle beigesetzt.
Auf dem Bergfriedhof in Bad Grund, Laubhütter Weg, befinden sich einige Kriegsgefangenengräber sowie ein Sammelgrab für sieben KZ-Häftlinge unterschiedlicher Herkunft und Todesart/-datums, die im April 1945 die Todesmärsche nicht überlebten. Zwei von ihnen wurden nach 1945 auf andere Friedhöfe überführt. Seit 2009 befindet sich auf dieser Kriegsgräberstätte auch eine Geschichts- und Erinnerungstafel.
Mehr als 100 ausländische Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeitergräber, auch von Kindern, befinden sich auf dem Friedhof in Bad Lauterberg, am Friedhofsweg. Weitere ausländische Personen sind auf den Friedhöfen in Barbis, Bartolfelde und Osterhagen begraben.
links: Gräberfeld in Bad Lauterberg; rechts: Gedenkstein in Bartolfelde (Helmut Lüder, 2009)
Opfer des Nationalsozialismus sind auch auf den Friedhöfen in Bad Sachsa, Wieda-Straße, und Tettenborn begraben.
Auf den Friedhöfen in Bilshausen und Gieboldehausen befinden sich ebenfalls Zwangsarbeitergräber.
Fünf sowjetische ZwangsarbeiterInnen und ein polnischer Säugling, sind auf dem Bodenwerder Waldfriedhof (‚Ausländerfriedhof’), Junkergrund, bestattet. Vier anfangs ebenfalls dort bestattete Italiener wurden in den 1950er Jahren in ihre Heimat überführt.
Waldfriedhof am Junkergrund, 2007 (Udo Krause, Samtgemeinde Bodenwerder)
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Auf dem Friedhöfen in Bovenden und Lenglern befinden sich Gräber ehem. Zwangsarbeiter.
Auf dem Friedhof in Bremke befindet sich mindestens ein Zwangsarbeitergrab.
Eine Gedenktafel an der ehem. Klosterkirche in Brunshausen, genauer am ehem. „Fürstlichen Hause“, wurde 1993 in Erinnerung an die Entbindungsstation für Zwangsarbeiterinnen und die ‚Kinderpflegestätte’ errichtet.
(Anne-Katrin Race, 2005)
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"Ab August 1944 bestand hier im ehemaligen Sommerschloss Brunshausen eine sogenannte Kinder- pflegestätte zur Verwahrung der Kinder von Zwangsarbeiterinnen. Dem Rassismus des Nationalsozialismus entsprechend mussten Frauen aus Polen und der Sowjetunion hier getrennt von deutschen Frauen entbinden und ihre Kinder schon nach wenigen Tagen zurücklassen. Mindestens 15 namentlich bekannteSäuglinge im Alter bis zu 6 Monaten erlagen den menschen- unwürdigen Zuständen."
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Auf dem Bührener Friedhof sind 1942 in einem Doppelgrab zwei sowjetische Zwangsarbeiter des Mannesmann-Arbeitskommandos bestattet worden.
(Georg Hoffmann 2008)
Ein polnisches und ein slowakisches Zwangsarbeitergrab befinden sich auf dem Cluser Friedhof.
Zwangsarbeitergräber aus der Zeit des Nationalsozialismus befinden sich außerdem auf den Friedhöfen in Delliehausen, Dinkelhausen und Bolfersen.
Auf dem Friedhöfen in Delligsen befinden sich mehrere Gräber von sowjetischen Zwangsarbeitern, die hier während und kurz nach der NS-Zeit den Tod fanden. In Hohenbüchen liegen zwei osteuropäische Opfer der NS-Zwangsarbeit begraben.
Auf dem Friedhof in Dramfeld befindet sich aus der NS-Zeit das Grab eines Russen.
Auf dem Paulus-Friedhof in Duderstadt, dem Desingeröder Friedhof und in Mingerode befinden sich Zwangsarbeitergräber.
Vier Sowjetgräber befinden sich auf den Friedhöfen in Eilensen und Markoldendorf.
Auf den Friedhöfen in Einbeck und Volksen befinden sich mindestens 15 Gräber sowjetischer NS-Zwangsarbeiter.
Auf dem Eisdorfer Friedhof befindet sich das Grab eines Sowjetbürgers.
Auf dem Friedhof in Escherode ist mindestens ein ehem. Zwangsarbeiter begraben. Er starb bei der Befreiung im April 1945.
Seit 2003 erinnert ein Gedenkstein auf dem Platz hinter dem Bahnhof, zwischen Arbeitsamt und Lokhalle, an das Schicksal der ZwangsarbeiterInnen in Göttingen und verweist durch seinen Standort auf die damaligen Funktionen von Deutscher Reichsbahn (Deportationen), Arbeitsamt (Vermittlung der zivilen Zwangsarbeiter) sowie dem Reichsbahnausbesserungswerk als dem größten ‚Arbeitgeber’ für Zwangsarbeiter in Göttingen.
Zwangsarbeiter-Gedenkstein 2009
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"Zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten aus ihrer Heimat verschleppten Menschen aus ganz Europa, die von 1939 – 1945 in Göttingen Zwangsarbeit leisten mussten Stadt Göttingen"
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Für die ZwangsarbeiterInnen der Universitätskliniken Göttingen wurde 2008 ein Gedenkstein vor der ehemaligen Universitätsfrauenklinik, Humboldtallee 19, gesetzt.
Zwangsarbeiter-Gedenkstein 2009
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"Ihr Leiden verwehrt vergessen Zum Gedenken an die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der Göttinger Universitätskliniken Von 1939 bis 1945 wurden zahlreiche Frauen und Männer an den Kliniken der Universität Göttingen Zur Zwangsarbeit eingesetzt. Sie lebten und arbeiteten unter unwürdigen Bedingungen. Viele Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wurden zudem in den Abteilungen der Kliniken untersucht und behandelt. Eine große Zahl blieb medizinisch unterversorgt und wurde zu medizinischen Zwecken missbraucht. Wir verneigen uns vor den Opfern Die Universitätsmedizin Göttingen der Georg-August-Universität Im Jahre 2008"
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Auf einem Ehrenfeld auf dem Friedhof in der Kasseler Landstraße, Göttingen, befinden sich Gräber von 161 ZwangsarbeiterInnen aus der ehemaligen Sowjetunion und 35 sowjetischen Kriegsgefangenen. Eine Gedenkplatte erinnert an die polnischen Toten. Darüber hinaus wurde hier ca. 1968-1970 ein Gedenkstein für die sowjetischen Kriegsgefangenen mit russischer Inschrift aufgestellt.
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"Hier ruhen 26 Polen, Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft 1939-1945"
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Ein Mahnmal steht seit den 1950/60er Jahren auf dem Gelände des ehem. alten jüdischen Friedhofs in Hann. Münden, Vogelsangweg, und zitiert in hebräischer und deutscher Inschrift die Verse 46-48 des 3. Kapitels der Klagelieder Jeremiahs sowie die Namen der dort in einem Massengrab beigesetzten Zwangsarbeiter.
Jüdischer Friedhof Hann. Münden 2009
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Auf dem Hardegser Friedhof ist ein russischer Kriegsgefangener aus dem Lager „Steinhoff“ begraben. Ein weiterer Sowjetbürger liegt auf dem Friedhof in Gladebeck.
Jeweils ein Grab eines Sowjetbürgers befindet sich auf den Friedhöfen in Hattorf und Wulften.
Auf dem Friedhof Hattensen bei Ottenstein befindet sich das Doppelgrab zweier Ukrainer.
Auch auf dem Friedhof in Hedemünden befinden sich Zwangsarbeitergräber.
64 Ausländergräber befinden sich auf dem Friedhof in der Thomas-Mann-Straße, Herzberg. Unter den dort Bestatteten befinden sich auch vier Kinder sowie mehrere KZ-Häftlinge, die während der Todesmärsche ermordet wurden.
Mehrere Zwangsarbeitergräber befinden sich auch auf dem Friedhof in Hilkerode. Ein kleiner Gedenkstein erinnert an russische Zivilarbeiter.
"Hier ruhen russische Zivilgefangene † 1945"
Am Gelände des ehem. Zwangsarbeiterlagers am Pfingstanger, Hilkerode, wurde 2005 ein Gedenkstein errichtet.
"Zum mahnenden Gedenken An die Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeiter aus Belgien, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen und Russland, die von 1942 bis April 1945 hier In Baracken gelebt und im Rüstungsbetrieb der Schickert-Werke Rhumspringe unter Menschenunwürdigen Bedingungen Arbeiten mussten. Gemeinde Hilkerode 13. März 2005"
Auf dem Ehrenfriedhof im Wald südöstlich von Holzen, im Wald am Ende des Gildehufewegs, befinden sich 53 Einzelgräber von Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen und Insassen des Zuchthauses Holzen. Außerdem sind auf dem Friedhof zwei Massengräber von KZ-Häftlingen eines Evakuierungszuges aus dem KZ Mittelbau-Dora und eines Todesmarsches aus dem KZ Bad Gandersheim (1961 bzw. 1963 hierhin überführt) angelegt worden. Der Friedhof ist heute die zentrale Erinnerungsstätte im Landkreis Holzminden.
Ehrenfriedhof Holzen 2009
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Bereits 1945 setzten ehemalige Italienische Militärinternierte einen Gedenkstein für ihre verstorbenen Kameraden auf dem Ehrenfriedhof in Holzen.
Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof Holzen 2009
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"Dieser Stein erinnert an jene, die in der grauen Gefangen- schaft fielen, weil sie die Freiheit des Menschen nicht verleugneten. Juli 1945 gewidmet vom J.M.J."
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Zahlreichen polnische und russische Tote aus den verschiedenen „Ostarbeiterlagern“ der Region Holzminden wurden auf dem jüdischen Friedhof in Holzminden, gelegen neben dem städtischen Friedhof in der Allersheimer Straße, bestattet. Unter ihnen befinden sich auch drei Niederländer, ein Serbe sowie ein Jugoslawe. Sieben Italiener wurden 1958 in ihre Heimat überführt. Zwei Gedenksteine wurden in den 1960er Jahren errichtet.
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"Als Opfer des Krieges wurden hier in den Jahren 1942-1945 46 russische Männer und Frauen sowie 58 Kinder zur letzten Ruhe bestattet"
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Gedenksteine auf dem Jüdischen Friedhof 2009
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"Als Opfer des Krieges wurden hier in den Jahren 1942-1945 4 russische Soldaten sowie 17 polnische Staatsangehörige zur letzten Ruhe bestattet"
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Ein weiterer Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof in Holzminden von 1995 erinnert an zwei Zwangsarbeiter, die nur wenige Tage vor Kriegsende Anfang April 1945 ihr Leben ließen – Alexejevna Filippova, die bei einem Bombenangriff starb, und der 18jährige Alexei Andreewa; er wurde direkt auf dem Friedhof erschossen, da er Kleidung aus einem zerbombten Haus entwendet hatte.
Gedenkstein für zwei Zwangsarbeiter 2009
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"Als Zwangsarbeiter unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft starben [NAMEN und DATEN] Wir gedenken ihrer 8.5.1995"
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Auf den Friedhöfen in Kalefeld, Echte, Eboldshausen und Westerhof befinden sich mehrere Zwangsarbeitergräber.
Auf den Friedhöfen in Katlenburg und Lindau sind mehrere ausländische Arbeiter begraben.
Eine Gedenkplatte auf dem jüdischen Friedhof in Lauenförde, Tiefes Tal, erinnert an drei russische Kriegsgefangene. Die Namen sind heute weitestgehend bekannt
Jüdischer Friedhof Lauenförde 2009
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"Hier ruhen drei unbekannte Russen."
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Auf dem ehemaligen Lagergelände im „Schwarzen Land“ bei Lenne-Vorwohle, Am Bohlenweg, wurde 2007 ein Lehrpfad, ein Informationspavillon, ein Übersichtsturm sowie ein Barackennachbau (als Ausstellungsraum) errichtet. Anhand der Fundamente der Baracken erkennt man in dem
weitläufigen Waldgelände die Struktur des Lagers. In Baumrinden auf
dem damaligen Lagergelände finden sich aus der Zeit des Nationalsozialismus
außerdem Einritzungen von Häftlingen.
Barackenfundamente u.a., Lenner Lager 2010
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Eine Gedenktafel für vier 1942 und 1943 verstorbene russische Kriegsgefangene befindet sich auf dem jüdischen Friedhof am Hagenberg in Moringen.
Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof (Uwe Reinecke 2004)
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Auf dem städtischen Friedhof Moringer befinder sich seit den 1980er Jahren ein eigenes Gräberfeld für verstorbene Zwangsarbeiter / Kriegsgefangene bzw. Displaced Persons. Ein DP-Camp, in dem vorwiegend Polen untergebracht waren, hat sich zwischen 1945 und 1951 auf dem Gelände des ehem. Konzentrationslagers befunden.
DP-Gräberfeld 2010
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"Zum Gedenken an die hier ruhenden 25 russischen Kriegsgefangenen 1939-1945 Leben wir, so leben wir dem Herrn. Sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Röm 14,8"
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Auf den Friedhöfen in Neuhaus und Mühlenberg sind verstorbene Zwangsarbeiter bzw. Kriegsgefangene bestattet worden. In Neuhaus erinnert ein Gedenkstein an die zwei russische Soldaten.
Gedenkstein 2010 (Detlef Creydt)
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"Gekämpft Gelitten Gestorben Warum? 2 Russ. Gefangenen 1945"
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Grabstelle auf dem Mühlenberger Friedhof 2010 (Detlef Creydt)
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Auf dem Nörtener Friedhof befinden sich Sowjetgräber.
79 Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenengräber befinden sich auf dem Friedhof der Stadt Northeim, Am Harztor. Seit 2013 informiert eine Tafel über das Gräberfeld und das Thema Zwangsarbeit in Northeim.
Auf dem jüdischen Friedhof in der Schwiegershäuser Strasse in Osterode befinden sich mehrere Gräber von sowjetischen Kriegsgefangenen und Zivilarbeitern, darunter einem Kleinkind, sowie von zwei Italienern. Im Zuge der Wiederherrichtung des Friedhofes 1951 wurde am Gräberfeld eine Gedenktafel angebracht. Heute sind noch 25 Grabsteine vorhanden, die Italiener wurden 1958 nach Hamburg umgebettet. Im Zuge seiner Neugestaltung in den 1970er Jahren wurde zudem ein Gedenkstein in Erinnerung an die Geschichte des Friedhofes aufgestellt.
Jüdischer Friedhof Osterode 2009
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"Zum Gedenken an die hier ruhenden 25 russischen Kriegsgefangenen 1939-1945 Leben wir, so leben wir dem Herrn. Sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Röm 14,8"
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Eine Gedenktafel auf dem Johannisfriedhof in Osterode, Scheerenberger Straße, erinnert seit 1960 der dort bestatteten 65 Zwangsarbeiter und Displaced Persons. Auf zwei umrahmenden Tafeln werden die jeweiligen Namen genannt.
Gräberfeld DPs 2009
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"Als Opfer von Krieg und Verfolgung ruhen fern ihrer Heimat in dieser Grabstätte fünfundsechzig Männer, Frauen und Kinder 1940-1950"
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Zwei weitere Grabmale mit Tafeln für u.a. sowjetische, polnische und italienische KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter befinden sich seit 1960 ebenfalls auf dem Johannisfriedhof in Osterode.
Grab- und Gedenktafeln 2009
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"Hier ruhen 19 Opfer des Krieges [17 NAMEN und 2 UNBEKANNT] 1939-1945"
"Hier ruhen 12 Opfer des Krieges [12 NAMEN] 1939-1945"
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Ein Gedenkstein für die im Nationalsozialismus verstorbenen polnischen Zwangsarbeiter der Schickert-Werke befindet sich auf dem ev. Friedhof der Kirchengemeinde Rhumspringe errichtet.
Auf dem jüdischen Friedhof an der Kreisstraße am Wartberg in Rosdorf ist mindestens ein ehem. Zwangsarbeiter begraben, er starb bei der Befreiung im April 1945. Auf dem Friedhof befindet sich seit 1985 zudem eine Gedenktafel für die Opfer des NS-Regimes.
Auf dem Friedhof in Scharzfeld sind acht Sowjetbürger begraben.
Auf dem Friedhof in Seulingen befindet sich das Grab eines Zwangsarbeiters, der 1941 bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam.
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