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Konzentrationslager


 Ein Gräberfeld mit 58 KZ-Häftlingen und ein Gedenkstein für die 40 am Tag der Evakuierung erschossenen polnischen und französischen KZ-Häftlinge befinden sich auf dem Bad Gandersheimer Salzbergfriedhof. Sie wurden nach 1945 dorthin umgebettet.

          Bad Gandersheim Gedenkstein Salzbergfriedhof

               Gedenkstein 2005 (Anne-Katrin Race)

"Nicht mitzuhassen,
mitzulieben bin ich da (Sophokles)
Es haben ihr Leben geben müssen in
einer dunklen Zeit der Geschichte
für ein hellere Zukunft 4. April 1945
[40 NAMEN]"

 

Auch ein Gedenkstein mit französischer Inschrift befindet sich hier.

          Bad Gandersheim Gedenkplatte Salzbergfriedhof

              Gedenkstein 2005 (Anne-Katrin Race )

"N'oublions jamais
Ce 4 Avril 1945
commando de Bad-Gandersheim
Camp des Buchenwald
A nos camarades
abattus par les Nazis
pour la liberté"

 


 Im Cluser Wald steht seit 1991 ein Gedenkkreuz für die 40 dort erschossenen KZ-Häftlinge aus Bad Gandersheim. Er trägt zusätzlich die senkrechten Inschrift „Memento mori“.

          Bad Gandersheim Gedenkkreuz

             Gedenkkreuz im Cluser Wald 2005 (Anne-Katrin Race)

"Zu krank für den
Abmarsch bei der
Auflösung des
KZ Brunshausen
wurden am 4.4.1945
hier 40 Häftlinge
erschossen. Sie
liegen auf dem
Salzbergfriedhof
Bad Gandersheim."

 


 Eine Gedenktafel am Portal der ehem. Klosterkirche in Brunshausen aus dem Jahr 1985 erinnert u.a. an das KZ-Außenlager und den sogenannten Todesmarsch.

          Bad Gandersheim Gedenkfeier Klosterkirche

             V.l.n.r: Carlo Bleichert, Ratsherr / Friedensbündnis,
             Gigi und Pierre Texier, Kulturamtsleiter Bernhard Beitz,
             2005  (Anne-Katrin Race)

 

 

 

 

    "[...]
    Im 2. Weltkrieg ist das Kloster
    zunächst Kriegsgefangenenlager.
    Im Oktober 1944 richtet der
    nationalsozialistische Staat Bruns-
    hausen als Konzentrationslager
    ein. KZ-Häftlinge aus Buchenwald
    arbeiten im benachbarten Rüstungs-
    betrieb. Die Kirche dient als
    Häftlingsunterkunft, der Hof
    als Appellplatz. Am 4. April
    1945 müssen die 600 Gefangenen
    wegen der heranrückenden Befreier
    abmarschieren.40 nicht gehfähige
    Häftlinge werden in den Clus-
    Wald getrieben, erschossen und
    verscharrt. Nach Kriegsende
    müssen Gandersheimer Frauen die
    Ermordeten mit den Händen ausgraben.
    Die Toten werden auf den Salzberg-
    Friedhof umgebettet, wo ein Ehrenmal
    an das unmenschliche Geschehen erinnert.
    Wer die Vergangenheit vergisst,
    ist verdammt, sie zu wiederholen."


 Das Denkmal „Die Geknechtete“ neben dem städtischen Ehrenmal in der Obertorstraße wurde 1984 in Erinnerung an die Gefangenen des KZ-Außenlagers Duderstadt errichtet. Die Inschrift wurde 1988 hinzugefügt.

    "Ach, dass ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen Tränenquellen wären, dass ich Tag und Nacht beweinen möchte die Erschlagenen in meinem Volke (Jeremia 8,23). Die Geknechtete wurde zum mahnenden Gedenken an die 750 ungarischen Jüdinnen, die vom November 1944 bis April 1945 als Häftling im Außenkommando des Konzentrationslagers Buchenwald in Duderstadt am Euzenberg unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und arbeiten mussten, aufgestellt."


 Seit 1994 erinnert auch ein Gedenkstein vor dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlager in Duderstadt an sie.

          Gedenkstein KZ-Duderstadt

              KZ-Gedenkstein 2009

"Zum mahnenden Gedenken an die
750 ungarischen Jüdinnen, die hier
als Häftlinge des Außenkommandos
des Konzentrationslagers Buchenwald
vom November 1944 bis April 1945 in
Wohnbaracken lebten und am Euzenberg
in der Munitionsfabrik Polte unter
menschenunwürdigen Bedingungen
arbeiten mussten.
4. November 1994
Stadt Duderstadt"


 Auf dem Ehrenfriedhof im Wald südöstlich von Holzen, im Wald am Ende des Gildehufewegs, befinden sich 53 Einzelgräber von Zwangsarbeitern, KZ-Häftlingen und Insassen des Zuchthauses Holzen. Auch eine Geschichts- und Informationstafel zu den dortigen Massengräbern befindet sich hier. Eine zweite Informationstafel steht vor dem Friedhofseingang.

          Ehrenfriedhof Holzen

              Ehrenfriedhof Holzen 2009

 


 Ein weiterer Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof in Holzen widmeten 1967 ehemalige Häftlinge dem Ehepaar Kiel.

          Ehrenfriedhof Holzen, Gedenkstein Familie Kiel

              Gedenkstein 2009

"Der hilfsbereiten
Försterfamilie
Kiel
gewidmet von ehemaligen
K.Z. Häftlingen Holzen"

 

 


 Zwei Gedenksteine wurden 1990 bzw. 1994 auf dem ehemaligen Gelände des KZ-Außenlagers Ellrich-Juliushütte errichtet – ersterer am Standort des ehemaligen Krematoriums im Wald, der zweite in der Nähe des ehemaligen Lagereingangs an den Bahngleisen.

          Ellrich

              Gedenkstein am Standort des ehemaligen Krematoriums 2011

"Zum
Gedenken
an die Opfer des KZ
Ellrich-Juliushütte"

 


          Ellrich-Juliushütte

              Gedenkstein am ehemaligen Eingang 2011

"Aussenlager
1944     Ellrich     1945
Zum Gedenken
An die hier durch die Nazis
ermordeten Menschen

[Text auf Flämisch und auf Französisch]

Gestiftet durch die Stadt Leuven-Belgien"


 Anfang der 1990er wurde ein Rundweg über das Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Ellrich-Juliushütte angelegt. In den Jahren 1998 - 2001 wurde er befestigt und mit insgesamt sieben Informationstafeln versehen. Auf den Tafeln ist auch ein Plan des ehemaligen Lagers zu sehen: 

  Ellrch

       Grundmauern der ehemaligen Lagerküche 2011

Ellrich

        Gedenktafel am Standort des ehemaligen Krankenreviers 2011


 Eine Informationstafel am ehem. Werkhaus und Amtsgebäude der Konzentrationslager in der Langen Straße 32, das heute zum LKH Moringen gehört, erinnert seit 1986 an die drei Konzentrationslager, die sich nacheinander in diesen Gebäuden befunden haben.

          Gedenktafel Moringen

              Gedenktafel an der ehemaligen Kommandantur 2010

"In den Gebäuden des
ehemaligen Werkhauses war
ein Konzentrationslager
eingerichtet,
von 1933 bis 1938
für Männer und Frauen,
von 1940-1945
für Jugendliche
(Jugendschutzlager).
Denen, die unter der
nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft gelitten
haben, zum Gedächtnis
– Allen zur Mahnung –"


 Die auf dem städtischen Friedhof Moringen verscharrten Toten des Jugend-KZ konnten 1980 auf ein gemeinsames Gräberfeld umgebettet werden, neben dem ein Gedenkstein errichtet wurde. Im Jahr 1988 erhielt jede der 55 Grabstellen einen eigenen Grabstein mit Namen und Daten.

          Gräberfeld Jugend-KZ Moringen

              Gräberfeld Jugend-KZ und Gedenkstein 2010

"Zum Gedenken
an die Opfer
der
national-
sozialistischen
Gewaltherrschaft
in Moringen"

 


 Seit 1998/99 erinnern ein Gedenkstein und eine Gedenktafel in einem östlich von der B 243 abgehenden Feldweg an das dortige KZ-Außenlager Nüxei. Die Inschrift des Gedenksteins lautet:

          Nüxei

              (AG Spurensuche in der Südharzregion)

            "KZ-Außenlager Nüxei
Hier stand 1944/45 hinter Stacheldraht
und Wachtürmen ein Barackenlager der
III. SS-Baubrigade für etwa 300 KZ-Häftlin-
ge. Mit ihnen mussten mehr als 1500
Menschen aus vielen Ländern Europas
Zwangsarbeit beim Bau der unvollendet
gebliebenen Helmetalbahn leisten. Die
Mehrzahl der Häftlinge hat infolge des
Terrorregimes von SS und Kapos den Tag
Ihrer Befreiung nicht mehr erlebt."

 Auf der Tafel ist auch ein Lageplan des ehemaligen KZ zu sehen:   Die Inschrift der Gedenktafel lautet:

    "Die 300 Häftlinge des KZ-Außenlagers Nüxei
    waren beim Bau der Verbindungsbahn
    Osterhagen-Nordhausen eingesetzt. Von den
    Rodungsarbeien für die neue Trasse im
    Mackenröder Wald berichtete 1956 der
    französische Häftling und Pastor Aimé BONIFAZ
    [...]"

     


 Auf dem Friedhof in Nüxei befinden sich vermutlich Gräber von Häftlingen aus dem dortigen KZ-Außenlager. Französische KZ-Häftling sind auch auf dem Friedhof in Steina begraben


Am ehemaligen Gelände des KZ-Außenlagers Osterhagen, an einem Feldweg an der B 243, stehen seit 1999 ein Gedenkstein sowie eine Informationstafel der Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion. Die Inschrift des Gedenksteins lautet:

          

              (AG Spurensuche in der Südharzregion)

        "KZ-Aussenlager Osterhagen
    Zum Gedenken an die KZ-Häftlinge
    der III. SS-Baubrigade, die aus vielen
    Ländern Europas in den Südharz
    verschleppt wurden.
    Vielen wurde 1944/45 in diesem
    Aussenlager des KZ Mittelbau-Dora
    und beim unvollendet gebliebenen
    Bau der Helmetalbahn ihr Leben
    genommen."

     


Auf dem Friedhof in Osterhagen wurden neben der Kapelle sechs unbekannte KZ-Häftlinge begraben. Hier befindet sich hier auch ein Gedenkstein, der von der Bezirksregierung Braunschweig gesetzt wurde.

          Bad Gandersheim Gedenkkreuz

             Gedenkstein 2009 (Helmut Lüder)

 


 Auf dem städtischen Friedhof in Osterode befinden sich Gräber von KZ-Häftlingen, die auch als solche gekennzeichnet sind. Weitere tote Häftlinge waren im Krematorium Mittelbau-Doras verbrannt worden.


 Zwei Grabmale mit Tafeln für sowjetische, polnische und ungarische KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter befinden sich seit 1960 ebenfalls auf dem Osteroder Johannisfriedhof, Scheerenberger Straße.

          Gedenkplatten Osterode

              Gedenk- und Grabplatten 2009

"Hier ruhen 19 Opfer des Krieges
[17 NAMEN und 2 UNBEKANNT]
1939-1945"

 

"Hier ruhen 12 Opfer des Krieges
[12 NAMEN]
1939-1945"


 Im Jahr 2002 wurde in Gedenken an die Zwangsarbeiter – hier KZ-Häftlinge – des Projektes DACHS IV in Osterode, Sösegrund, Petershütter Allee, ein Gedenkstein errichtet.

          Gedenkstein KZ "Dachs IV"

              Gedenkstein 2009

"KZ-Außenlager Dachs IV
Hier stand von Oktober 1944 bis April 1945 ein
Lager des KZ Mittelbau-Dora, Nordhausen,
mit bis zu 665 meist politischen Häftlingen aus
Deutschland, Frankreich, den Niederlanden
und der Sowjetunion. Sie mussten beim Bau
einer unfertig gebliebenen, unterirdischen
Raffinerie für Flugbenzin in den Stollen der
gegenüberliegenden Gipsberge Zwangsarbeit
leisten. Viele sind noch im April 1945 durch
Lagerbedingungen, Baurarbeiten, Kampfhandlungen
und auf dem anschließenden Todesmarsch ums
Leben gekommen."


 Ebenfalls seit 2002 erinnert eine Gedenktafel an die Häftlinge des Lagers „Heber West“ in der Baumhofstraße, im Osteroder Ortsteil Freiheit.

          KZ-Außenlager Heber

              Informations- und Gedenktafel 2009

 

 

 

 

 

 

 

"Im oberen Bereich des Fremdarbeiterlagers
West in der Baumhofstraße befand sich ein
KZ-Außenlager. Von September 1944 bis April
1945 war das Lager Heber von mehr als 500
Häftlingen belegt. Die Arbeitskräfte wurden
aus verschiedenen Konzentrationslagern (Bu-
chenwald, Auschwitz, Bergen-Belsen, Sachsen-
hausen) überstellt. Ursprünglich Außenlager
von Buchenwald wurde das Lager Heber einen
Monat nach der Eröffnung ein Außenkommando
des neu gekennzeichneten Konzentrationslagers
„Mittelbau-Dora“ in Nordhausen. Die Häftlinge
hatten verschiedene Nationalitäten. In den Akten
werden Russen, Franzosen, Belgier und wenige
Deutsche genannt. Ein größerer Teil waren un-
garische Juden, die aus Auschwitz überstellt
wurden. Die Häftlinge befanden sich in schlech-
ter körperlicher Verfassung. Sie wurden schlecht
ernährt, mangelhaft medizinisch versorgt und
häufig geschlagen. Anfang April 1945, als die
Frontlinie sich dem Harz näherte, löste man das
KZ-Lager auf. Die Gefangenen wurde in Rich-
tung Norden über den Harz in Marsch gesetzt.
Etliche verloren noch ihr Leben auf diesem „To-
desmarsch“. Die Glücklicheren von ihnen über-
lebten und erlangten die Freiheit durch die vor-
rückenden amerikanischen Truppen bei Ohof,
zwischen Peine und Celle. (Wob)
www.spurensucheharz.de"


 Sechs KZ-Häftlinge, die am Tag vor der „Evakuierung“ im April 1945 durch den Einsturz völlig überbelegter Etagenbetten starben, wurden später auf den Friedhof in Wieda umgebettet. Dort erinnert ein Grabkreuz an sie.

"6 unbekannte
KZ-Opfer"


 Am ehem. Lager Wieda, beim Friedhof, wurde im Jahr 1998 ein Gedenkstein errichtet und 2000 um eine Informationstafel ergänzt.

          Gedenkstein und -tafel KZ-Außenlager Wieda

              (AG Spurensuche in der Südharzregion)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"Aussenlager Wieda   
Unweit dieser Stelle bestand vom 11. Mai 1944 bis 7. April 1945 hinter Stacheldraht und Wachtürmen das Hauptlager der III. SS - Baubrigade.Auf dem Lagergelände stand das ehemalige Wiedaer Schützenhaus, das als Häftlingsunterkunft diente und mit Baracken an dieser Stelle und am Ufer der Wieda ergänzt wurde. Im Lager waren neben der SS-Verwaltung die Versorgungsküche, das Krankenrevier und ein Wäschelager untergebracht.   
Die III. SS - Baubrigade umfasste etwa 1200 Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald bei Weimar und später aus dem Konzentrationslager Mittelbau bei Nordhausen. Die meisten waren aus Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen und der Sowjetunion. Ihre Bewachung erfolgte überwiegend durch Luftwaffenangehörige.   
Durchschnittlich 300 Häftlinge waren im Hauptlager Wieda untergebracht. Viele waren zum Barackenbau im Bereich der Rüstungsbetriebe um den Kohnstein zwischen Woffleben und Niedersachswerfen eingesetzt. Andere versorgten die dem Lager Wieda unterstellten KZ-Außenlager in Mackenrode, Nüxei und Osterhagen, deren Insassen eine Umgehungsbahn zwischen Osterhagen und Nordhausen, die unvollendet gebliebene Helmetalbahn, errichten mussten. Die Häftlinge wurden auch für Zivilarbeiten an Betriebe verliehen, die aus gefährdeten Großstädten in den Südharz ausgelagert waren; 6 Reichsmark Tagesmiete nahm die SS für gelernte Häftlinge ein, 4 RM für ungelernte.   
Viele Häftlinge haben die Zwangsarbeit, die gezielte Vernachlässigung durch Hunger, Kälte und Krankheit sowie das Terrorregime von SS und Kapos auf den Baustellen und in den Lagern nicht überlebt. Sechs noch am Tag der Auflösung des Lagers umgekommene Häftlinge ruhen als Unbekannte auf dem Wiedaer Friedhof.   
Bei Heranrücken der Alliierten wurde am 7. April 1945 das Lager Wieda mitsamt den drei Außenlagern, zusammen 1135 Personen, evakuiert, davon 800 in Fußmärschen über den Harz nach Norden und 335 Gehunfähige in Güterwaggons. Nur wenig mehr als die Hälfte der Menschen hat diese Strapazen überlebt. Viele von ihnen wurden unterwegs von der SS ermordet, Hunderte bei Gardelegen lebendig verbrannt."

 

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