Jüdische Geschichte und
Verfolgung
Am ehemaligen jüdischen Schulhaus in Adelebsen, Lange Straße 15, erinnert seit 1989 eine Tafel an die zerstörte Synagoge.
An der Umgehungsstraße am alten jüdischen Friedhof am Reinser Tor in Amelsen, dem sogenannten Judenkirchhofsfeld, steht seit 1993 ein Gedenkstein.
Ein Gedenkstein wurde 1950 auf dem Gelände des jüdischen Friedhofs in der Angerstraße in Bevern errichtet.
Gedenkstein 2010 (Detlef Creydt)
|
"[Hebräischer Spruch] Am Morgen wirst du sprechen: [Wär schon] Abend! Und am Abend wirst du sprechen: [Wär schon] Morgen! Vor Bangigkeit deines Herzens, die du bangen wirst und vor dem Anblicke deiner Augen, den du erblicken wirst Deuteronomuim 28 / 67 Den unvergessenen Toten, die hier die ewige Ruhe fanden. Zur Mahnung für die Lebenden"
|
Im Salzkottenpark in Bodenfelde wurde 2003 ein Gedenkstein errichtet in Erinnerung an die 20 ermordeten jüdischen Bürger des Ortes.
Am jüdischen Friedhof in Bodenwerder, Am Mühlentor, wurde 2005 eine Gedenktafel angebracht.
Jüdischer Friedhof mit Gedenktafel 2009
|
"Zur Geschichte des jüdischen Friedhofes in Bodenwerder // Der außerhalb der alten Stadt vor dem Mühlentore liegende Friedhof wird zum ersten Mal im Jahre / 1677 erwähnt. Es handelt sich um den ältesten jüdischen Friedhof in der Umgebung. / Das jüdische Leben in Bodenwerder ist sehr alt. Die ersten jüdischen Männer und Frauen sind in / dieser Stadt bereits im Jahre 1392 nachgewiesen. In der Blütezeit des jüdischen Lebens in der Stadt / gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebten hier 10 jüdische Familien
(mit Namen Scharlach, Jacobsen, / Lindner, Katzenstein,
Bachrach, Philippson und Blumenthal u.a.) // In der NS-Zeit hat es auf diesem Friedhof in den Jahren 1933 bis 1937 noch vier Beerdigungen / gegeben. Während der Bestattungen kam es zu schlimmen Störungen durch SA-Männer aus / Bodenwerder und Umgebung. Auch wurde den Angehörigen die Benutzung des Totenwagens verweigert. // Zahlreiche in Bodenwerder geborene Juden wurden aus verschiedenen Städten des Deutschen Reiches / deportiert und ermordet. Es handelt sich um Adolf, Friedrich und Rudolf Bachrach, Johanna und Louis / Ballin, Walter Katzenstein und Klara Kühn, geb. Katzenstein, Louis Lindner und David Philippson. / Im Jahre 1944 wurde Margarete Pieper, geb. Frank, aus Kirchbrak in das KZ Ravensbrück verschleppt. / Ihr Todestag ist der 17. April 1945. Das Grundstück des Friedhofes verpachtete die Stadt Bodenwerder im Jahre 1942 eigenmächtig an die / benachbarte Oberweserwerft. Alle Grabsteine wurden abgeräumt und das Grundstück von der Werft / als Lagerfläche genutzt. Nach dem Krieg wurde ein Teil des Geländes wieder als Friedhof hergerichtet. Von den zahlreichen / früher vorhandenen Grabsteinen fanden sich nur die beiden Steine der Eheleute Frank aus Kirchbrak / wieder. Der andere Teil des Geländes wurde bis 1985 weiter von der Werft genutzt. // Das Gelände des Friedhofes erstreckte sich früher weiter in Richtung Weser. Von seiner ursprünglichen / Fläche in der Größe von 339 qm sind noch 194 qm geblieben. Der Friedhof ist heute der einzige / Zeuge der einst bedeutenden jüdischen Gemeinde der Stadt Bodenwerder."
|
Ende 2006 konnte eine Gedenktafel in Erinnerung an die drei in Konzentrationslagern verstorbenen Familienmitglieder Kleeberg angebracht
werden. Die Tafeln befindet sich gegenüber der Gemeindeverwaltung von Boffzen und damit auf einem zentralen Platz (der allerdings einst der Vorgarten einer NS-Landjahr-Mädchen-Einrichtung war).
Gedenkstein 2010 (Detlef Creydt)
|
"Wir gedenken der in der Zeit von 1933 bis 1945 verfolgten, vertrieben und ermordeten jüdischen Bürgerinnen und Bürger. Stellvertretend für alle seien Hermann, Frieda und Martha Kleeberg genannt, die 1941 in das Ghetto RIga deportiert und ermordet wurden. Gemeinde Boffzen 9. November 2006"
|
Am Standort der ehem. Synagoge in Bovenden, Breite Str. 19, ebenso wie am jüdischen Friedhof auf dem Lohberg sind laut Heimatgeschichtlichem Wegweiser entsprechende Hinweistafeln angebracht.
Im Jahr 1988 wurde am jüdischen Friedhof in Dassel, kurz hinter dem Ortsausgang an der Sievershäuser Straße, eine kleine Gedenktafel aufgestellt.
Gedenktafel auf dem jüdischen Friedhof 2009
|
"Zur Mahnung und zum Gedenken an die Opfer der „Reichskristallnacht“ 9. November 1988"
|
Auf dem Friedhof in Delligsen befindet sich ein Gedenkstein in Erinnerung an die in Konzentrationslagern gestorbenen Juden des Ortes.
Am Gebäude der ehem. Synagoge in der Gerlandstraße 7 in Dransfeld wurde 1983 eine Gedenktafel angebracht. Das genaue Jahr der Errichtung der Synagoge war zu jenem Zeitpunkt nicht bekannt, sondern wurde geschätzt.
Drei Gedenkstelen stehen seit 1953 auf dem jüdischen Friedhof in Duderstadt, Am Gänseweg, mit den Namen der ermordeten Mitglieder der ehemaligen Jüdischen Gemeinde.
Jüdischer Friedhof Duderstadt 2009
|
„Zum Gedenken der jüdischen Gemeindemitglieder in Duder- stadt, welche hier beigesetzt wur- den, und der unvergessenen Op- fer, welche durch Verfolgungen gewaltsam ihr Leben verloren. [NAMEN]“
|
Eine Tafel der St.-Ursula-Schule, auf deren heutigem Grundstück einst die Synagoge stand, informiert seit dem Jahr 2004 über den Gedenkort jüdischer Friedhof.
Informationstafel Jüdischer Friedhof 2009
|
"Ehemaliger Friedhof der Jüdischen Gemeinde Duderstadt (1812-1942) Der Friedhof wurde im 19. Jahrhundert angelegt und nach dem Abtransport der letzten Duderstädter Juden in die Vernichtungslager im Osten (1942) von den Nationalsozialisten geschändet. Die Grabsteine sind verschwunden. Am 23.08.1953 wurde die Gedenkstätte in ihrer heutigen Form eingeweiht. Auf den drei Säulen sind 86 Namen verzeichnet. Zum Gedenken an die Duderstädter Juden Stadt Duderstadt"
|
Seit 1980 erinnert ein Denkmal auf dem Stadtwall am Neutor an die ehemalige Synagoge in der Christian-Blank-Straße, Duderstadt.
Ein Mahnmal mit Gedenktafel befindet sich seit 1969 in der Bismarckstraße. Es erinnert an die ehem. Synagoge in Einbeck.
Am Alten Rathaus auf dem Marktplatz wurde 2008 eine Tafel angebracht in Gedenken an die Geschichte der jüdischen Einwohner der Stadt Einbeck im Nationalsozialismus.
"Zur Erinnerung an unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger und den Untergang der fast 200-jährigen Jüdischen Gemeinde in Einbeck / [68 NAMEN und DATEN] / 1933-1944 verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet während des Nationalsozialismus"
Zur Erinnerung an die in der sogenannten Reichspogromnacht 1938 zerstörte Göttinger Synagoge wurde 1960 eine Gedenktafel am ehem. Gewerkschaftshaus in der Oberen Maschstraße 10 angebracht, dem einstigen Standort der Synagoge.
Nebenan, am heutigen Platz der Synagoge, Ecke Obere- / Untere-Masch-Straße erinnert seit 1973 ein Mahnmal an die zerstörte Synagoge und die im Nationalsozialismus verfolgten jüdischen Bürger Göttingens. Im Inneren des Mahnmals wurden 1995 eine Gedenktafel in hebräischer und deutscher Inschrift sowie vier Tafeln mit den Namen und Todesdaten von 282 deportierten Juden aus Stadt und Landkreis Göttingen angebracht.
Synagogen-Denkmal 2009
|
|
|
"Die Jüdischen Bürger der Stadt und des Kreises Göttingen Kinder, Frauen und Männer ermordet in dunkler Zeit 1933 – 1945 [282 NAMEN]"
|
Seit 1995 steht ein Gedenkstein auf dem ehem. jüdischen Friedhof im Göttinger Stadtteil Geismar, Duderstädter Straße.
Drei Gedenksteine auf dem jüdischen Friedhof in Göttingen erinnern an die fünf ermordeten Mitglieder der Familie Hahn. Sie wurden 1942 nach Riga bzw. Auschwitz deportiert.
Eine Gedenktafel in der Aula der Universität am Wilhelmsplatz in Göttingen erinnert seit 1989 an die vertriebenen Professoren und Dozenten.
Ein Gedenkstein befindet sich seit den 1960er Jahren auf dem jüdischen Friedhof in Halle, Am Steinbrinke, kurz hinter dem Ortsausgang an der Dohnser Straße. Grabsteine sind keine mehr vorhanden.
Jüdischer Friedhof Halle 2009
|
|
Eine Gedenktafel von 1990 erinnert an die verfolgten Mitbürger. Sie ist an einem Innenpfeiler der St. Blasiuskirche in Hann. Münden angebracht.
An der Vorderseite der Rotunde in der Kasseler Straße in Hann. Münden erinnert seit 1992 eine Gedenktafel an die Deportation der letzten jüdischen Bürger am 20. Juli 1942 in das KZ Theresienstadt.
Ein Mahnmal steht seit den 1950/60er Jahren auf dem Gelände des ehem. alten jüdischen Friedhofs in Hann. Münden, Vogelsangweg, und zitiert in hebräischer und deutscher Inschrift die Verse 46-48 des 3. Kapitels der Klagelieder Jeremiahs sowie die Namen der dort in einem Massengrab begrabenen Zwangsarbeiter.
1999 wurde für die vertriebenen und ermordeten jüdischen Bürger ein Gedenkstein an der Südwand des Rathausgebäude in Hann. Münden errichtet mit deren Namen und einer hebräischen Widmung.
Dem 1939 ermordeten jüdischen Bürger Erwin Proskauer wird auf einer Erinnerungstafel neben seinem damaligen Wohnhaus in Hann. Münden, Lohstraße, gedacht. Die Tafel wurde 1990 angebracht.
Eine Gedenktafel an der ehem. Jüdischen Schule in Hann. Münden, Hinter der Stadtmauer 23, wurde 1990 in Erinnerung an die jüdische Gemeinde angebracht. Im Hinterhof stand dort bis 1973 das Gebäude der ehem. Synagoge. Eine kleine Informationstafel verweist zudem darauf, dass sich im Keller des Hauses Nr. 23 eine Mikwe befindet.
Ein Gedenkstein am Bahnhof in Herzberg erinnert an die vielen Menschen, die während des Nationalsozialismus per Zug über die südharzer Bahnlinie Northeim-Herzberg-Nordhausen deportiert wurden.
(ArGe Spurensuche in der Südharzregion)
|
Am 22. April 1942 um 20 Uhr fuhr der Deportationszug ‚DA 52’ mit / 941 deutschen Juden von Düsseldorf über Herzberg zum SS-Sonder- / lager Trawniki bei Lublin. In Trawniki wurden 22.000 Juden ermordet. // Bei der Räumung der Lager des KZ Mittelbau wurden allein am 4./5. April / 1945 durch Herzberg 9.000 Häftlingen [sic!] aus Harzungen, Woffleben und / Mittelbau-Dora transportiert. In Viehwaggons gepfercht, tagelang ohne / Verpflegung erreichten sie nach 6 Tagen das KZ Bergen-Belsen. Viele / erlebten ihre zum Greifen nahe Befreiung nicht mehr. 9 Deportierte, / deren Leichen am Gleis nach Scharzfeld gefunden wurden, ruhen auf / dem Herzberger Friedhof. // Eisenbahnen sind unpolitisch. Das schützt sie nicht vor Missbrauch / machte die Eisenbahnern zu Mitwissern und Mitwirkenden bei den / Verbrechen des NS-Staates. Auch Eisenbahner der Südharzstrecke / waren hierin verstrickt."
|
In Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Bürger und auf Initiative von Klaus Kieckbusch wurde 1999 von der Stadt Holzminden eine zentrale Erinnerungstafel angebracht. Sie befindet sich im Katzensprung unweit des Torhauses.
Gedenkstein 2010 (Detlef Creydt)
|
|
Im Durchgang des Torhauses selbst sind bereits seit 1971 Pfeilerreste der Synagoge zusammen mit einer Erinnerungstafel zu finden.
Pfeiler- und Kapitelreste der ehem. Synagoge 2009
|
"Pfeiler- und Kapitelreste der 1837 Erbauten und 1938 zerstörten, im Jahre 1968 abgebrochenen Synagoge [HEBRÄISCHER TEXT] Denn mein Haus soll ein Bethaus genannt werden für alle Völker - Jes. 56/7 -"
|
An den jüdischen Friedhof am Beukampsborn in Holzminden erinnert neben einem wieder dorthin versetzten Grabstein eine kleine Gedenktafel aus Messing.
Jüdischer Friedhof 2010 (Detlef Creydt)
|
"Historischer Friedhof der Jüdischen Gemeinde Holzminden Er diente der Gemeinde von 1743 bis 1885. Vor seiner Schließung lagen hier 85 Grabstellen. Diese teils wertvollen Grabsteine wurden in der NS-Zeit entfernt. Das Gräberfeld wurde für den Bau einer Baracke sowie zum Teil für die Anlage der Straße benutzt."
|
In den 1960er Jahren wurde ein Gedenkstein mit deutscher und hebräischer Inschrift dem ehemaligen jüdischen Friedhof in Kemnade, Unter der Piese, errichtet. Grabsteine sind keine mehr vorhanden.
Gedenkstein auf dem Jüdischen Friedhof 2009
|
"Wäre doch mein Kopf ein Gewässer und meine Augen ein Tränenquell, dass ich beweinen könnte Tag und Nacht die Erschlagenen der Töchter meines Volkes. Jeremias 8,23 Zur Erinnerung an die hier zur Ruhe gebetteten Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Kemnade-Bodenwerder Den Lebenden zur Mahnung."
|
Eine Tafel auf dem Northeimer Friedhof informiert seit 2013 über die Geschichte des dortigen jüdischen Friedhofs.
Ein Gedenkstein in Erinnerung an die ehem. jüdischen Bürger Northeims wurde 1993 vor dem alten Rathaus am Entenmarkt errichtet.
Gedenkstein am Entenmarkt 2009
|
|
Ein Gedenkstein mit hebräischer und deutscher Inschrift befindet sich seit den 1960er Jahren auf dem Gelände des ehem. jüdischen Friedhofs in Polle, Bergstraße.
An die ehemalige Synagoge und jüdische Religionsschule in Osterode erinnert seit 1988 eine Gedenktafel am Vorderhaus im Langen Krummen Bruch 18.
Auf dem jüdischen Friedhof an der Kreisstraße am Wartberg in Rosdorf befindet sich seit 1985 eine Gedenktafel an die Zeit des Nationalsozialismus.
Ein Gedenkstein in Erinnerung an die ehem. Synagoge steht seit 1980 in der Kuh-Straße, Ecke Küselbrink, in Stadtoldendorf. Daneben informiert eine kleine Tafel der Stadt über den geschichtlichen Hintergrund. Auf jener der Straße abgewandten Seite trägt der Gedenkstein die Inschrift:
Gedenkstein in der Kuh-Straße 2009
|
"Wäre doch mein Kopf ein Gewässer und meine Augen ein Tränenquell, daß ich beweinen könnte Tag und Nacht die Erschlagenen meines Volkes. Jer. 8,23 Gewidmet von der Stadt Stadtoldendorf im Jahre 1980."
|
Im Jahr darauf wurde 1988 eine Gedenktafel zur Pogromnacht 1938 am ehm. Haus der Familie Kahlberg, Lange Straße 20/22 in Uslar, eingeweiht. Sie erinnert an die Reichspogromnacht 1938.
Erinnerungstafel 2009
|
|
Auf dem jüdischen Friedhof in Wangelnstedt, kurz vor dem Ortsausgang Richtung Lüthorst in der Bauernstraße, wurde 1981 ein Gedenkstein errichtet. Grabsteine sind keine mehr vorhanden.
Gedenktafel jüdischer Friedhof 2009
|
|
Druckversion
|