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    Holzminden

    Erinnern vor Ort

     

  • Zahlreichen polnische und russische Tote aus den verschiedenen „Ostarbeiterlagern“ der Region Holzminden wurden auf dem jüdischen Friedhof in Holzminden, gelegen neben dem städtischen Friedhof in der Allersheimer Straße, bestattet. Unter ihnen befinden sich auch drei Niederländer, ein Serbe sowie ein Jugoslawe. Sieben Italiener wurden 1958 in ihre Heimat überführt. Zwei Gedenksteine wurden in den 1960er Jahren von der Stadt Holzminden in Zusammenarbeit mit dem Staatshochbauamt errichtet.

    "Als Opfer des Krieges
    wurden hier in den Jahren
    1942-1945
    46 russische Männer und Frauen
    sowie 58 Kinder
    zur letzten Ruhe bestattet"

     

    "Als Opfer
    des Krieges
    wurden hier in den
    Jahren 1942-1945
    4 russische Soldaten
    sowie 17 polnische
    Staatsangehörige
    zur letzten Ruhe
    bestattet"

     

  • Ein weiterer Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof von 1995 erinnert an zwei Zwangsarbeiter, die nur wenige Tage vor Kriegsende Anfang April 1945 ihr Leben ließen – Alexejevna Filippova, die bei einem Bombenangriff starb, und der 18jährige Alexei Andreewa; er wurde direkt auf dem Friedhof erschossen, nachdem er sich aus einem zerbombten Haus Kleidung genommen hatte.

    "Als Zwangsarbeiter
    unter der nationalsozialistischen
    Gewaltherrschaft starben
    [NAMEN und DATEN]
    Wir gedenken ihrer
    8.5.1995"

     

  • Darüber hinaus wurde 2002 in Zusammenarbeit mit der ev. Kirche Holzminden und dem Kulturausschuss der Stadt durch den Stadtarchivar, Dr. Matthias Seeliger, ein Gedenkbuch geschaffen, das die Möglichkeiten zur Erinnerung an ehemalige ZwangsarbeiterInnen eröffnet. Es kann die unterschiedlichen Schreibweisen der ausländischen Namen berücksichtigen, was eine geplante Buntsandsteintafel nicht hätte leisten können. Das Buch liegt in der sogenannten „alten Friedhofskapelle“ aus. Dies soll zudem im Rahmen eines Schülerprojektes des Campe Gymnasiums als Gedächtnisort weiter ausgestaltet werden.

     

  • An den jüdischen Friedhof am Beukampsborn erinnert neben einem wieder dorthin versetzten Grabstein eine kleine Gedenktafel aus Messing.

     

  • Auch auf den Friedhöfen in Mühlenberg und Neuhaus sind Zwangsarbeiter bzw. Kriegsgefangene bestattet. Ein Gedenkstein in Neuhaus erinnert seit 1990 an zwei 1944 (so der neueste Forschungsstand) gestorbene Russen:

    "Gekämpft
    Gelitten
    Gestorben
    Warum?
    2 Russ. Gefangenen
    1945"

    Inzwischen konnten die Namen der beiden russischen Soldaten ermittelt werden: Es handelt sich um Pietro Nigariow, gestorben am 23. April 1944 und um Jury Nienatienko, gestorben am 13. September 1944.

     

  • Im November 1999 wurde  in Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Bürger und auf Initiative von Klaus Kieckbusch von der Stadt Holzminden eine zentrale Erinnerungstafel angebracht. Sie befindet sich im Katzensprung unweit des Torhauses. Im Durchgang des Torhauses selbst sind bereits seit 1971 Pfeilerreste der Synagoge zusammen mit einer Erinnerungstafel zu finden.
  • Im Durchgang des Torhauses selbst sind bereits seit 1971 Pfeilerreste der Synagoge zusammen mit einer Erinnerungstafel zu finden:

    "Pfeiler- und Kapitelreste der 1837
    Erbauten und 1938 zerstörten,
    im Jahre 1968 abgebrochenen
                    Synagoge
    [HEBRÄISCHER TEXT]
    Denn mein Haus soll ein Bethaus
    genannt werden für alle Völker
                   - Jes. 56/7 -"

     

    Initiativen und AnsprechpartnerInnen

    Heimat- und Geschichtsverein Holzminden

    Der Heimat- und Geschichtsverein für Landkreis und Stadt Holzminden e.V. (HGV) wurde 1983 gegründet, um das Interesse für die Heimat- und Naturkunde sowie für die regionale Geschichte auf breiter Grundlage zu wecken und ihre wissenschaftliche Erforschung zu unterstützen. Seine Arbeitsgruppe „Spurensuche und Spurensicherung Drittes Reich im Landkreis Holzminden“ befasst sich seit 1987 mit den Vorgänge zur sogenannten Machtübernahme, der Verfolgung aus rassischen, religiösen und politischen Gründen, der Zwangsarbeit sowie dem Zweite Weltkrieg. Seit dem Rücktritt ihres Vorsitzenden Detlef Creydt zum Jahr 2010 ruht die Arbeitsgruppe. 
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    Klaus Kieckbusch

    Der Holzmindener Historiker Kieckbusch engagiert sich und forscht seit vielen Jahren zum Themenbereich Jüdische Geschichte und Verfolgung in Holzminden sowie dem südlichen Landkreis Holzminden, insbesondere an der Geschichte dörflicher Gemeinden oder jüdischer Einzelfamilien.
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    Bernhard Gelderblom

    Bernhard Gelderblom beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit der jüdischen Geschichte in der Region Hameln und dem Weserbergland, das sich auch in den nördlichen Landkreis Holzminden erstreckt. Später kamen als weitere Themen hinzu das Reichserntedankfest auf dem Bückeberg, NS-Zwangsarbeit und Zuchthaus in Hameln sowie das Außenlager in Holzen bei Eschershausen. Gelderbloms Interesse gilt zudem der NS-Nachgeschichte in Hameln.
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    Detlef Creydt

    Detlef Creydt beschäftigt sich seit vielen Jahren mit regionalgeschichtlichen Themen. Er war Gründungsmitglied des Heimat- und Geschichtsvereins Holzminden e.V. und bis 1990 dessen 1. Vorsitzender. Er gründete die AG "Spurensuche und Spurensicherung Drittes Reich im Landkreis Holzminden“ (1987 – 2010) und forschte intensiv zur NS-Zwangsarbeit im Landkreis Holzminden.
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    Campe-Gymnasium Holzminden

    Hans-Joachim Sach ist Lehrer am Campe-Gymnasium in Holzminden. Zusammen mit Schülern führt er u.a. Projekte zum Thema Nationalsozialismus in Holzminden und Umgebung durch.
    » mehr Infos

     

     

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