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Moringen

NS-Zwangsarbeit

Ausländische Zwangsarbeiter wurden im Raum Moringen flächendeckend eingesetzt. Mehrere Kriegsgefangenenarbeitskommandos und Lager für zivile Zwangsarbeiter befanden sich in den heutigen Stadtteilen. Einzelne Zivilarbeiter waren darüber hinaus privat untergebracht. An dieser Stelle können nur die größeren ‚Arbeitgeber’ genannt werden.

Das wichtigste Einsatzgebiet von ausländischen Zivilarbeitern und Kriegsgefangenen in Moringen war der forst- und landwirtschaftliche Sektor. Diese Arbeit war für den Einsatz von Kriegsgefangenen (außer Offizieren) mit der Genfer Konvention vereinbar. Um diese umgehen zu können und den Einsatz von Kriegsgefangenen in weiteren Bereichen zu ermöglichen, wurden viele in einen Zivilarbeiterstatus überführt bzw. wurde die Konvention schlicht ignoriert. 

In Behrensen gab es zwei kleinere Lager, deren Insassen vorrangig in der Landwirtschaft beschäftigt wurden – im einen waren „Ostarbeiter“ untergebracht; im anderen lebten zehn in den Zivilarbeiterstatus überführte polnische Kriegsgefangene, später eine unbekannte Anzahl „Ostarbeiter“. Ein russisches bzw. polnisches Gefangenenlager existierte zudem beim Forsthaus Grimmerfeld.

Gräberfeld

Lange Straße 37 in Moringen, ehemaliges Kriegsgefangenen-Arbeitslager Nr. 3405 (Uwe Reinecke 2004)

Weitere Lager befanden sich auf einem Bauernhof in Oldenrode (14 Franzosen, 2-3 Belgier) und in Fredelsloh, wo in zwei Lagern „Ostarbeiter“ bzw. 20 polnische Zivilarbeiter untergebracht waren. In Landwirtschaft und Stadtforst von Moringen wurden insgesamt 39 sowjetische Kriegsgefangene eingesetzt, untergebracht waren sie in einem von der Stadt errichteten Lager in der Langen Straße 37. Größere ‚Arbeitgeber’ ziviler Zwangsarbeiter waren darüber hinaus die Domäne Hesse und das Rittergut Busch – auf ersterem lebten und arbeiteten ab 1940 20 polnische und 79 sowjetische Frauen und Männer, auf letzterem ab Ende 1941 52 PolInnen und 50 sowjetische Frauen und Männer.

Ein weiteres, kleineres Lager befand sich in Fredelsloh, die Gefangenen mussten, soweit er sie nicht selbst beschäftigte, in der Landwirtschaft und später zudem für die umliegenden Förstereien arbeiten.

Auch die Reichsbahn trat in Moringen als ‚Arbeitgeber’ auf: Ab Oktober 1944 brachte sie 43 PolInnen beim lokalen Bahnhof unter.

Darüber hinaus bestanden in Moringen nacheinander drei Konzentrationslager. Sie stellten einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar – die Häftlinge leisteten Zwangsarbeit in der Stadt und Region. Die Osteroder Fa. Piller hatte die Ansiedlung eines Zweigbetriebs sogar von dem Vorhandensein billiger Arbeitskräfte abhängig gemacht.

 

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