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    Topografie der Erinnerung - Gedenken und Erinnern in Südniedersachsen

     

    Ein Aufarbeiten der historischen Tatbestände und eine rege Gedenk- und Erinnerungskultur sind notwendig, um die Geschichte des Nationalsozialismus im kulturellen Gedächtnis beständig wach zu halten, um seiner Opfer zu gedenken und Ausgrenzung und Rassismus heutzutage entgegenzutreten.

    Hierzu bedarf es unterstützender Strukturen. „Topografie der Erinnerung“ ist der Titel eines an der KZ-Gedenkstätte Moringen angesiedelten Projektes, das von der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin im Rahmen ihres Schwerpunktprojektes „Lokale Geschichte sichtbar machen“ gefördert wurde.

    „Topografie der Erinnerung“ möchte einerseits das breite Engagement der Akteure der Gedenk- und Erinnerungskultur in Südniedersachsen stärken und andererseits die Möglichkeit der Wahrnehmung und Darstellung der einzelnen Angebote in der Öffentlichkeit erhöhen.

    Wer beschäftigt sich wo in der Region mit welchen Themen? Wo besteht Bedarf an historischer Aufarbeitung? Wie sieht die „Zukunft der Erinnerung“ aus? Wie erfahren die einzelnen Initiativen voneinander? Ein Informations- und Erfahrungsaustausch erleichtert die eigene Arbeit, gibt neue Impulse und ist Grundlage für eine mögliche Zusammenarbeit. In einer großflächigen und ländlich geprägten Region wie Südniedersachsen gestaltet sich dies allerdings schwierig. Ziel des Projektes ist es deshalb, die Isolation der einzelnen Initiativen zu durchbrechen und diese zusammenzuführen. Das Projekt richtet sich an Initiativen der Zivilgesellschaft, aber auch an Bildung und Schule sowie Wissenschaft und möchte damit auch zu einem größeren Austausch und einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen diesen Bereichen beitragen.

    In einer Fragebogenaktion wurden im Winter 2008/9 Daten zu den gegenwärtigen Akteuren, ihren Arbeitsfeldern, Interessen und Wünschen erhoben. Die Antworten bestätigten das weitere Projektvorhaben: Gewünscht wird ein Durchbrechen der „lokalen Isolation“, ein verbesserter Informations- und Erfahrungsaustausch, inhaltliche Unterstützung, Motivation und mehr Öffentlichkeit für das eigene Engagement sowie die Möglichkeit von Kooperationsprojekten.
    » Zusammenfassung der Umfrageergebnisse (pdf)

    Mit dem Ziel der Vernetzung fand im März 2009 die erste Konferenz „Gedenken und Erinnern in Südniedersachsen“ statt. Knapp 40 Akteure und Vertreter von Initiativen aus der Region trafen sich in dem ehemaligen Kommandanturgebäude des KZ Moringen, um über eine künftige Vernetzung zu diskutieren. Die Konferenz bot zudem eine erste Gelegenheit, sich gegenseitig kennen zu lernen, auszutauschen und Ansprechpartner für Themen und Regionen zu finden.  Diese regionalen Treffen finden mittlerweile jährlich in Kooperation mit einem lokalen Partner in der Region statt. Zusammen mit dem Internetportal bieten sie eine Struktur für den Austausch untereinander, für Anregungen und eine mögliche Projektierung gemeinsamer Vorhaben.

    Eine weitere Säule des Projektes ist die Erfassung und Dokumentation der historischen Tatbestände zu den Komplexen Verfolgung, Zwangsarbeit und Widerstand sowie die Auseinandersetzung mit diesen Themen nach 1945 (in Form von Gedenksteinen, Gedenkfeiern, Publikationen, Ausstellungen, thematischen Rundgängen u.ä.). Eine entsprechende Situationsanalyse wurde im Auftrag der KZ-Gedenkstätte Moringen im Frühjahr 2008 von Susanne Köhring und Marc Czichy durchgeführt.
    » Zusammenfassung der Situationsanalyse (pdf)

    Die in der Analyse skizzierten Themenkomplexe bilden die Grundlage für diese Website, die die regionale Geschichte des Nationalsozialismus und ihre Aufarbeitung als eine „Topografie der Erinnerung“ abbildet. Auf diese Weise wird der Zugang zu Fakten, Informationen und Ansprechpartnern in der Region erleichtert und daneben Initiativen die Möglichkeit gegeben, sich auf einer zentralen Seite nach außen zu präsentieren. Hier wird sichtbar, dass Erinnerungsprojekte zur Geschichte des Nationalsozialismus Ausdruck einer gemeinsamen Erinnerungskultur in Südniedersachsen sind.

    Wir hoffen, hiermit Ihr Interesse geweckt zu haben und freuen uns auf Ihr Engagement im Netzwerk!

     

     

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