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    Hattorf

    NS-Zwangsarbeit

     

    Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Ortschaften der heutigen Samtgemeinde Hattorf bei nachweislich 183 verschiedenen ‚Arbeitgebern’ zivile ausländische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigt, in der Literatur werden jedoch nur wenige ihrer Einsatzstellen direkt genannt.

    In der Landwirtschaft Hattorfs arbeiteten hauptsächlich französische Kriegsgefangene und ukrainische Zivilarbeiterinnen. Letztere kamen direkt bei den jeweiligen Landwirten unter, die Franzosen im Kriegsgefangenenlager im Schützenhaus unter. Polnische und andere osteuropäische Zivilarbeiter sowie französische und belgische Kriegsgefangene in Wulften wurden ebenfalls auf lokalen Bauernhöfen, aber ebenso in einigen Haushalten und Gastwirtschaften beschäftigt. Sie lebten in einem (heute nicht mehr vorhandenen) Fachwerkhaus hinter dem Gemeindebüro sowie im Saal der ehemaligen Gastwirtschaft Hesse. Ebenfalls kamen die polnische und ukrainischen ArbeiterInnen, darunter auch unter 18-jährige und Familien, in Elbingerode direkt auf den Höfen unter; sie trafen sich abends häufig in der Waschküche der Familie Brakel bzw. Holzapfel. Trotzdem verboten war, dass sie mit am Tisch ‚ihrer’ Familie aßen, war dies häufig der Fall. Die in Elbingerode beschäftigten französischen Kriegsgefangenen waren im Saal der Gastwirtschaft Peter in Hörden untergebracht und wurden jeden Tag unter Bewachung zu ihren Arbeitsplätzen geführt.

    Die Industrie war ein weiteres Einsatzgebiet von Zwangsarbeitern. In der Flachsspinnerei Stelling & Gräber in Hattorf bestand die Belegschaft sogar aus bis zu 60 % Kriegsgefangenen aus Belgien, Frankreich und Polen – noch nicht mitgezählt die rund 140 dort beschäftigten russischen Zwangsarbeiterinnen. Während letztere im lokalen Mädchenheim unterkamen, stammten die Kriegsgefangenen aus dem bereits o.g. Lager im Schützenhaus. In der Weberei Weber & Co. mussten ungefähr 78 Polen, Franzosen und Serben arbeiten. Ab 1940 kamen auch die hier beschäftigten Frauen – Polinnen sowie Frauen aus dem Protektorat Böhmen und Mähren – im Mädchenheim unter, ihre genaue Anzahl ist nicht bekannt.

    Die Stuhlfabrik Escher & Co. KG wurde 1943 zu einem Wehrmachtsbetrieb umfunktioniert und stellte Flugzeugteile her. Sie beschäftigte insgesamt 140 ausländische Arbeiter.

     

     

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