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Bodenfelde

NS-Zwangsarbeit

Industrie und Handwerk

Das lokale Werk des als kriegswichtig eingestufte HIAG-Konzerns (Holzverkohlungswerk für die Reifenproduktion) war während des Zweiten Weltkrieges der größte ‚Arbeitgeber’ für ausländische Zwangsarbeiter in Bodenfelde. Rund 100 polnische, 33 italienische, 30 französische und drei niederländische ZivilarbeiterInnen mussten während des Krieges im Betrieb Zwangsarbeit verrichten. Auf seinem Gelände unterhielt der Konzern ein entsprechendes Barackenlager. 50-55 „Ostarbeiterinnen“ wurden in einem zweiten Lager untergebracht. Rückblickend erzählt ein ehemaliger deutscher Arbeiter der HIAG: „Im Allgemeinen war das Verhältnis der deutschen Arbeiter zu den Ausländern gut. Bei den Deutschen waren aber immer einige dabei, die glaubten, indem sie andere Menschen misshandelten, avancieren zu könne.“ (1)

In verschiedenen örtlichen Betrieben wurden weitere ausländische Zwangsarbeiter eingesetzt, darunter Bauunternehmer, eine Käserei und Holzhandlungen. Sie können an dieser Stelle nicht näher angeführt werden. Ein Kriegsgefangenenlager befand sich neben der Käserei.

Nahe des Bodenfelder Bahnhofs wurden darüber hinaus Häftlinge aus dem Jugend-KZ Moringen zu Gleisbauarbeiten eingesetzt.

Landwirtschaft und Forst

Auch in der umliegenden Landwirtschaft und im Forst mussten ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene Zwangsarbeit leisten. Zwei entsprechende Lager sind bekannt: Im Pfarrsaal der Wahmbecker Kirchengemeinde waren neben französischen, belgischen und polnischen zivilen Zwangsarbeitern auch rund 16 französische Kriegsgefangene untergebracht, die bei Bauern vor Ort arbeiten mussten. Ein weiteres Kriegsgefangenenlager mit sowjetischen Kriegsgefangenen befand sich ab 1942 in einem Gasthaus in Amelith, die Gefangenen wurden im regionalen Forst beschäftigt.

(1) Zitiert nach Hoffmann, Lutz, u.a.: Zwischen Feld und Fabrik. Arbeiteralltag auf dem Dorf von der Jahrhundertwende bis heute. Die Sozialgeschichte des Chemiewerks Bodenfelde 1896-1986, Göttingen 1986, S. 63.

 

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