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Glossar Asozial
Als „asozial“ galten hauptsächlich soziale Randgruppen oder auch der Gesellschaft vermeintlich unangepasste Personen. Das Stigma und soziale Konstrukt „Asozialität“ wurde u. a. Personengruppen wie ‚Obdachlosen’, ‚Arbeitslosen’, ‚Alkoholikern’, ‚Prostituierten’, so genannten „Zigeunern“ und „Fürsorgefällen“ zu geschrieben. Schon in der Weimarer Republik und im Kaiserreich wurde dieser Personenkreis in so genannten Werkhäusern inhaftiert, in denen Arbeitszwang herrschte; der Hintergedanke war ein pseudo-erzieherischer. Um die vermeintliche Bedrohung der so genannten „Volksgemeinschaft“ abzuwenden, wurden als „asozial“ stigmatisierte Personen vom NS-Regime in Konzentrationslagern interniert, wo sie später durch einen schwarzen Winkel gekennzeichnet waren. Allein während der „Aktion arbeitsscheu Reich“ wurden 1938 über 10.000 so genannte "Asoziale" verhaftet. Orte der Inhaftierung waren auch die Jugend-Konzentrationslager Moringen (für Jungen) und Uckermark (für Mädchen). Durch Zwangsarbeit und harte Strafen sollten dort vermeintlich „Asoziale“ zu Mitgliedern der so genannten „Volksgemeinschaft“ erzogen werden oder, falls dieses nicht als möglich angesehen wurde, durch schwerste körperliche Arbeit bei unzureichender Versorgung mit Lebensmitteln ohne die Möglichkeit einer Entlassung geschunden werden. Der Tod der Betroffenen wurde dabei billigend in Kauf genommen. Im Zuge der „Rassenhygiene“ des NS-Regimes wurden zudem bereits ab 1934 als asozial bezeichnete Personen zwangssterilisiert, um so einer vermeintlich vererbbaren Verbreitung der „Asozialität“ vorzubeugen.
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