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Campe-Schülerinnen und -Schüler erinnern an das Leid der Holzmindener Opfern beider Weltkriege

(Text: StR Hans-Joachim Sach, Holzminden, 14.08.2011)

Am 11. Mai 2011 wurde auf dem Friedhof Allersheimer Straße in Holzminden der Opfer beider Weltkriege gedacht. Eine große Gedenktafel an der alten Friedhofskapelle wurde eingeweiht. Außerdem wurden sechs kleine Tafeln gezielt an den spezifischen Opfergräberfeldern angebracht. Dabei ist ein pädagogisch sinnvoller Friedhofspfad entstanden. Er kann von Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschule, aber auch des Campe-Gymnasiums benutzt werden, um die Geschichte der Opfer beider Weltkriege in Holzminden wieder sichtbar zu machen.

Schüler können sich jetzt anschaulich mithilfe der fast 500 Gräber auf dem Friedhof Allersheimer Straße die Lokalgeschichte der Terror- und Kriegsopfer in Holzminden selbst erarbeiten. Sechs größere Gräberfelder werden nun durch Geschichts- und Erinnerungstafeln erklärt. Wer zuvor auf dem Friedhof an den Gräber vorbei lief, erkannte nicht, dass es sich bei den Verstorbenen um Opfer von Krieg, Terror und Gewalt handelt.

Mehr als ein Jahr erforschten 22 Schülerinnen und Schüler unter der Leitung des Verfassers die Geschichten von Bombenopfern, Zwangsarbeitern, internierten Soldaten des Ersten Weltkrieges, gefallene Solda-ten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ungarischen Lazarettopfern und vor allem die Geschichte der durch das NS-Stadtregime verfolgten Juden in Holzminden.

Ihre Texte bildeten die Grundlage für die sieben Geschichts- und Erinnerungstafeln Holminden. Eine Expertengruppe vom „Heimat- und Geschichtsverein der Stadt und des Landkreises Holzminden e.V.“ überprüfte ihre Ergebnisse und halfen der Schulreferentin des „Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge“, Frau Schweitzer, die Endfassungen der Tafeln zu erstellen. Frau Schweitzer begleitete und beriet den Grundkurs, der sich wöchentlich ein Jahr lang zwei Schulstunden im regulären Unterricht traf. Selbstständig mussten die Kursteilnehmer das Stadtarchiv und den Landschulheimarchivaren aufsuchen, aber auch auf dem Friedhof nach Quellen und Literatur suchen.

Zuerst sollte eigentlich nur eine große Tafel entstehen. Das vom Verfasser beigefügte „Friedhofspädagogische Konzept“ halft mit, dass der o.g. friedhofspädagogische Pfad entstehen konnte.

Während die Expertengruppe die Endredaktion der Tafeln vornahm, erstellten die Kursteilnehmer eine Plakatausstellung zu den insgesamt sieben Opfergruppen, die Leichen der „westeuropäischen Zwangsarbeiter“ wurden meisten nach dem Krieg an ihre Geburtsorte überführt. Eins von sieben Plakaten dieser Ausstellung ist exemplarisch dem Anhang beigefügt. Im Rahmen der Einweihungsfeier der Geschichts- und Erinnerungstafeln am 11. Mai wurden diese in der alten Friedhofskapelle den Gästen präsentiert.

Frau Pfarrerin Bode, die stellvertretende Bürgermeisterin von Holzminden, Frau Roth-Schütz, Herr Mönkemeyer, Bezirksvorsitzender und Herr Kempa, Kreisvorsitzender des Volksbundes lobten das besondere Engagement der Schülerinnen und Schüler, weil sie mitgeholfen haben, dass von nun die Geschichten der Opfer von Gewalt und Terror in den beiden Weltkriegen für Schüler und Besucher des Friedhofs wieder erfahrbar werden. Der Tägliche Anzeiger und das online-Magazin „Deutschland today“ berichteten ausführlich über den historischen Rundgang auf dem Friedhof (s. auch NW-Artikel). Auf der Internet-Seite von „Deutschland today“ finden Sie sogar einen kleinen Filmbeitrag. Wer mehr über das Projekt wissen möchte, sollte den ausführlichen Projektbericht des Verfassers lesen!

Materialien (pdf):

Geschichts- und Erinnerungstafeln  /  Friedhofspädagogisches Konzept  /  Plakat´ /  NW-Artikel  /  Filmbeitrag  /  Projektbericht

 

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